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Köln – Unfallopfer müssen im Krankenhaus so schnell wie möglich auf Wirbelsäulenverletzungen untersucht werden. Denn unerkannte Verletzungen der Wirbelsäule können nicht nur zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, sondern auch zu Lähmungen und sogar zum Tod führen. Für eine präzise Diagnostik ist das herkömmliche Röntgen oft nicht ausreichend: Bis zur Hälfte der Verletzungen lassen sich auf dem klassischen Röntgenbild nicht erkennen. Stattdessen kommen moderne bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz.
Welche Vorteile sie bieten und worauf bei der Diagnostik von Unfallopfern zu achten ist, diskutieren Experten im Rahmen von neuroRAD, der 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR), sowie der Kongress-Pressekonferenz am 6. Oktober 2011 in Köln.
Wird bei einem Unfall die Wirbelsäule verletzt, ist schnelles Handeln erforderlich. Doch um die richtige Therapie auszuwählen, müssen die Ärzte zunächst klären, um welche Art von Verletzung es sich handelt: Ist die Wirbelsäule verdreht? Sind die Wirbelkörper, das Rückenmark oder die Gefäße verletzt? Um eine präzise Diagnose zu stellen, reicht ein klassisches Röntgenbild meist nicht aus. „Untersuchungen zeigen, dass beim Röntgen bis zu 50 Prozent der relevanten Verletzungen übersehen werden“, sagt Professor Dr. med. Sven Mutze, Direktor des Instituts für Radiologie am Unfallkrankenhaus Berlin im Vorfeld von neuroRAD 2011. Der Grund: Durch die Überlagerung verschiedener Körperstrukturen lassen sich die Knochen im zweidimensionalen Röntgenbild häufig nur schwer beurteilen. Verletzungen der Bänder und Bandscheiben sind hier gar nicht sichtbar.
„Die Röntgendiagnostik ist dann sinnvoll, wenn die Krafteinwirkung während des Unfalls gering war und der Patient nur leichte Beschwerden hat“, so Mutze. Für alle anderen Fälle stehen den Neuroradiologen heute moderne Techniken wie die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT) zur Verfügung. Ohne störende Überlagerungen können die Ärzte mithilfe einer CT die knöchernen Strukturen in allen Raumebenen darstellen. Dank der hohen Auflösung sind sogar kleine Fehlstellungen gut erkennbar. Mit der MRT können die Mediziner zudem Band- und Bandscheibenverletzungen, Knochenmarködeme, Blutungen und Schädigungen des Rückenmarks sichtbar machen.
„Wichtig ist, dass nicht nur die Wirbelsäule selbst gründlich untersucht wird“, betont Mutze. Denn bei Schäden der Halswirbelsäule sind mitunter auch die hirnversorgenden Arterien verletzt. Dies kann zu Durchblutungsstörungen im Gehirn bis hin zum Schlaganfall führen. Ergibt das CT Hinweise auf eine solche Verletzung, spritzen die Ärzte dem Patienten Kontrastmittel in die Vene und machen so auch die Gefäße sichtbar.
Wirbelsäulenverletzungen – zum Beispiel nach Verkehrsunfällen – sind ein Schwerpunkt von neuroRAD 2011. Die 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie findet vom 6. bis zum 8. Oktober 2011 in Köln statt. Experten diskutieren das Thema zudem im Rahmen einer Kongress-Pressekonferenz am 6. Oktober 2011 von 11.45 bis 12.45 Uhr.
Umfassende Kongressinformationen sowie Fortbildungsbeiträge und Expertenpodcasts zu den Themen der 46. DGNR-Jahrestagung sind unter http://www.neurorad.de abrufbar.
Terminhinweis:
Kongress-Pressekonferenz
Termin: Donnerstag, 6. Oktober 2011, 11.45 bis 12.45 Uhr
Ort: Gürzenich Köln, Martinstraße 29-37, 50667 Köln, Konferenzraum 3
Kontakt für Rückfragen:
Pressestelle neuroRAD
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR)
Silke Stark
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-572
Telefax: 0711 8931-167
stark@medizinkommunikation.org
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