idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.09.2011 15:52

Die RUB trauert um Paul Mikat: Einer der Gründungsväter ist verstorben

Dr. Josef König Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum

    Die Ruhr-Universität Bochum trauert um Paul Mikat. Der Jurist und Politiker ist einer der Gründungsväter der RUB. Als Kultusminister des Landes trug er in den 1960er-Jahren maßgeblich dazu bei, dass die erste Universität des Ruhrgebiets in Bochum errichtet wurde. Von Anfang an setzte er sich für den Standort ein, seit der Gründung 1965 bis 1990 war er Professor an der Juristischen Fakultät.

    Ruhr-Universität trauert um Paul Mikat
    Einer der RUB-Gründungsväter ist verstorben
    Breites Wirken in Politik, Lehre und Forschung

    Die Ruhr-Universität Bochum trauert um Paul Mikat. Der Jurist und Politiker ist einer der Gründungsväter der RUB. Als Kultusminister des Landes trug er in den 1960er-Jahren maßgeblich dazu bei, dass die erste Universität des Ruhrgebiets in Bochum errichtet wurde. Von Anfang an setzte er sich für den Standort ein, seit der Gründung 1965 bis 1990 war er Professor an der Juristischen Fakultät. „Wir sind tief betroffen“, sagt Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler. „Paul Mikats Wirken in Wissenschaft und Politik war außerordentlich breit und ist bis heute spürbar. Die Ruhr-Universität hat ihm Vieles zu verdanken.“ Für seine Verdienste wurde Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Mikat im Jahr 2009 mit der Ehrenbürgerwürde der RUB ausgezeichnet. Das ist die höchste Auszeichnung, die die Universität verleiht.

    Prägend für die RUB: Kultusminister Mikat

    In der Gründungsgeschichte der Ruhr-Universität Bochum spielte Paul Mikat eine herausragende Rolle. Als Kultusminister war er ab 1962 kraft seines Amtes Mitglied des Gründungsausschusses der Ruhr-Universität und prägte dessen Arbeit entscheidend mit. In besonderer Weise engagierte er sich dabei für die Berufung herausragender Wissenschaftler, mit deren Namen der Aufbau der Universität bis zum heutigen Tag verbunden ist. Es ist maßgeblich der visionären Kraft und dem Geschick von Paul Mikat zu verdanken, dass die Gründergeneration der berufenen Professoren der Ruhr-Universität ihren unverwechselbaren Charakter verleihen konnte und den von ihnen vertretenen Fächern ein Profil gab, das in den meisten Fällen über mehrere Jahrzehnte weitgehend unverändert Gültigkeit besaß. Die Katholisch-Theologische Fakultät der RUB verlieh ihm 1985 die Ehrendoktorwürde „Dr. h. c.“. Auch die medizinische und die juristische Fakultät der Universität Düsseldorf sowie die TU Dortmund und die Katholische Universität Lublin verliehen ihm die Ehrendoktorwürde; die Universitäten Bielefeld und Düsseldorf ernannten Mikat zum Ehrensenator. Der Papst zeichnete den bekennenden Katholiken im Jahr 2005 mit dem Großkreuz des Gregoriusordens aus.

    Von der Hochschul- bis zur Kohlepolitik: Mikat packte zu

    Paul Mikat, am 10. Dezember 1924 in Scherfede (Ostwestfalen) geboren, gehörte von 1969 bis 1987 dem Deutschen Bundestag an. Auf Landes- wie auf Bundesebene löste der „Vater der Mikätzchen“ Probleme auch mal auf unkonventionelle, pragmatische Weise. Er schloss zum Beispiel zahlreiche "Zwergschulen" in NRW und bekämpfte den Lehrermangel kurzerhand durch Sonderkurse zur Ausbildung von Hilfslehrerinnen ("Mikätzchen"). In seine Amtszeit fiel die Gründung mehrerer Universitäten in NRW, darunter die Errichtung der ersten im Revier. Mikat beschleunigte den Aufbau der RUB erheblich und packte zu. Als NRW-Kultusminister von 1962 bis 1966 ging er "mit so viel Elan an die neue Aufgabe heran, dass in seinem Ministerium ein ‚Mikat‘ bald als Synonym für die Zeiteinheit zwischen zwei Erlassen verwendet wurde", schreibt der Historiker Dr. Hans Stallmann in seiner Dissertation über die Gründung der RUB ("Euphorische Jahre"). Parallel zur Bildungsoffensive jener Zeit beschäftigte sich Mikat kompetent und weitsichtig mit dem Strukturwandel und der Zukunft der Kohle in der Region. So leitete er sowohl für die Landes- wie auch die Bundesregierung zwei Kohlekommissionen (Mikat I und II), um Vorschläge zu erarbeiten zur Neuausrichtung der deutschen Kohlepolitik. Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die Paul Mikat im Laufe seines Lebens erhielt, gehört die Ernennung zum „Bürger des Ruhrgebiets“ im Jahr 1993.

    Redaktion: Jens Wylkop


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).