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11.02.2002 08:28

Pressedienst Forschung Aktuell - Gerichtsmedizin: Mord oder Selbstmord?

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    In der Hand des Toten liegt eine Pistole. Die Situation scheint klar: Er hat sich selbst erschossen. Doch manchmal tauchen Zweifel auf: Hat jemand bei dem "Selbstmord" nachgeholfen? Dr. Jörg Subke vom Tübinger Institut für Gerichtliche Medizin hat ein computergestütztes Verfahren entwickelt, mit dem eine solche Situation detailliert nachgestellt werden kann. Es soll in kriminalistischen Zweifelsfällen helfen, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

    Physiker entwickelt Verfahren zur Analyse von Schussverletzungen für die Gerichtsmedizin

    Mord oder Selbstmord? - Die Frage könnte aus dem Drehbuch eines Kriminalfilms stammen. Meistens ist die Situation bei einer Selbsttötung durch eine Schussverletzung eindeutig: Der Tote hält die Waffe noch in der Hand, vielleicht hat er sogar einen Abschiedsbrief hinterlassen. Doch natürlich weiß auch ein Mörder, wie ein Selbstmord ungefähr aussieht. Im wahren Leben fehlt dagegen das Drehbuch: Nicht immer kann - wie im Film - ein Kommissar durch geniales Kombinieren den Mörder fassen. Um Zweifelsfälle zu Selbsttötung oder Fremdeinwirkung kriminaltechnisch lösen zu können, hat der Physiker Dr. Jörg Subke vom Institut für Gerichtliche Medizin der Universität Tübingen ein Verfahren entwickelt, mit dem sich der Tathergang detailliert untersuchen lässt. Dreidimensionale, präzise Modelle des Tatopfers und der Waffe zeigen den Kriminalisten, ob ein Selbstmord in Frage kommt.

    Bei der Untersuchung von vermutlichen Selbsttötungen sind die Kriminalisten hauptsächlich auf die Leiche selbst angewiesen. "Wir vermessen zunächst die Körperhülle und erstellen ein genaues Modell", erklärt Subke. Der Wissenschaftler projiziert dafür mit Hilfe zweier Projektoren gerade Lichtstreifen auf die Leiche. Die Krümmung der Linien an der Körperoberfläche ist ein Maß für die dreidimensionale Ausdehnung des Körpers. Drei Kameras nehmen den Körper mit den projizierten Streifen auf und es erfolgt sofort die dreidimensionale Auswertung der Bilddaten. Auf diese Weise wird der gesamte Körper dreidimensional vermessen. Dieses im Vergleich zu früheren Möglichkeiten sehr schnelle und genaue Messverfahren, Streifenlichttopometrie (SLT) genannt, hat Subke schon vor einigen Jahren entwickelt, um generell die Wunden von Verbrechens- oder Unfallopfern vermessen zu können.

    Den vollen Text diesees Pressedienstes Forschung Aktuell finden Sie im Internet unter:

    Der Pressedienst im Internet: http://www.uni-tuebingen.de/uni/qvo/pd/pd.html

    Unter dieser Adresse sind auch Abbildungen zu finden, die auf Anfrage bei der Pressestelle per e-mail zugeschickt werden können

    Nähere Informationen:

    Dr. Jörg Subke
    Forensische Biomechanik
    Institut für Gerichtliche Medizin
    Gartenstraße 47
    72074 Tübingen
    Tel. 0 70 71/2 97 68 16
    Fax 0 70 71/55 17 96


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Mathematik, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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