idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Meßgerät mit dem richtigen Riecher
Eine thermische Spürnase, die Gerüche oder organische Dämpfe identifizieren kann, wurde am Institut für Physikalische Chemie der TU Bergakademie Freiberg entwickelt. Für die im Meßgerät befindlichen chemischen Sensoren wurde erstmals das universell anwendbare thermische Detektionsprinzip genutzt. Das Gerät kann eigenständig als Schadstoffmeßgerät zum Nachweis umweltgefährdender Gase oder Dämpfe eingesetzt werden. Kombiniert mit noch anderen chemischen Sensoren ist es ein wesentlicher Bestandteil einer elektronischen Nase zur Geruchserkennung. Kooperationspartner des Instituts bei der Entwicklung des Schadstoffmeßgerätes ist Eurotronics, Gesellschaft für wissenschaftlichen Gerätebau mbH in Leipzig. Die elektronische Nase wird in Zusammenarbeit mit dem Steinbeistransferzentrum der Universität Tübingen und der Firma Lennartz-Electronic realisiert. Wurden bisher beschichtete Quarzsande und oxidische Halbleiter als chemische Sensoren verwendet, so enthält das neu entwickelte Gerät beschichtete Silizium-Thermosäulen, die ausgetauschte Wärmemengen erfassen und in elektrische Signale umwandeln. Diese miniaturisierten Kalorimeter messen den Wärmeaustausch bei der Reaktion nachzuweisender Gase oder Dämpfe mit Rezeptorsubstanzen, die sich als Beschichtung auf den Thermosäulen befinden. Um den Nachweis für eine gasförmige Komponente möglichst spezifisch zu gestalten, verwenden die Wissenschaftler Polymere oder Supramolekulare als Rezeptoren. Je nach dem was für ein Gas oder Geruch identifiziert werden soll, können die Schichten ausgewechselt werden. Da Wärme bei allen Reaktionen ausgetauscht werden, kann, gibt es für die Auswahl der Rezeptorsubstanzen kaum Einschränkungen. Im Gerät arbeiten parallel acht chemische Sensoren mit unterschiedlichen Rezeptorsubstanzen. Dadurch können komplexe Schadstoffgemische untersucht und im Zusammenwirken mit den anderen Sensorsystemen natürliche und künstliche Duftstoffe und Gerüche klassifiziert werden. In dem an der Freiberger Universität entwickelten Meßgerät nutzen alle im Sensorsystem angeordneten Sensoren das thermische Detektionsprinzip. Außer den Sonsorsystemen gehört zur elektronischen Nase ein Leitsystem für die zu untersuchenden Gase sowie ein Bedien- und Auswertecomputer. Vorgestellt wird dieses Schadstoffmeßgerät vom 2. bis 6. März auf der ENVITEC in Düsseldorf.
Kontaktadresse: Sie finden uns auf der Messe: TU Bergakademie Freiberg Halle 7 Institut für Physikalische Chemie Stand A 74 Prof. Dr. Gert Wolf Tel.: 03731/393151 Fax: 03731/393588 email: wolf@erg.phych.tu-freiberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).