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Nach der Uraufführung vor mehr als dreihundert Jahren wird wohl zum ersten Mal wieder in Deutschland die Barockoper „La Lotta d'Hercole con Acheloo“ des italienischen Komponisten Agostino Steffani (1654 bis 1728) gespielt. Mit der Aufführung leistet das Collegium Musicum der Universität Heidelberg einen besonderen musikalischen Beitrag zum Jubiläumsjahr anlässlich des 625-jährigen Bestehens der Ruperto Carola. Agostino Steffani, der als Diplomat im Dienste verschiedener Fürsten und der Kirche wirkte, bekleidete für ein Jahr auch das Amt des Rektors der Universität Heidelberg.
Pressemitteilung
Heidelberg, 7. Oktober 2011
Ein Komponist als Heidelberger Universitätsrektor
Collegium Musicum führt Barockoper von Agostino Steffani in der Aula der Neuen Universität auf
Nach der Uraufführung vor mehr als dreihundert Jahren wird wohl zum ersten Mal wieder in Deutschland die Barockoper „La Lotta d'Hercole con Acheloo“ des italienischen Komponisten Agostino Steffani (1654 bis 1728) gespielt. Mit der Aufführung leistet das Collegium Musicum der Universität Heidelberg einen besonderen musikalischen Beitrag zum Jubiläumsjahr anlässlich des 625-jährigen Bestehens der Ruperto Carola. Agostino Steffani, der als Diplomat im Dienste verschiedener Fürsten und der Kirche wirkte, bekleidete für ein Jahr auch das Amt des Rektors der Universität Heidelberg. Die Premiere seiner Oper in der jetzigen Neuinszenierung findet am Sonntag, 16. Oktober 2011, in der Aula der Neuen Universität statt. Solisten sind Marelize Gerber (Sopran), Manami Kusano (Mezzosopran), Matthias Lucht (Altus) und Manuel König (Tenor). Es spielt die Ruprecht-Karls-Kapelle, die sich aus Mitgliedern des Collegium Musicum zusammensetzt. Die musikalische Leitung liegt bei Universitätsmusikdirektor Heinz-Rüdiger Drengemann, für die szenische Konzeption zeichnet Waltraut Anna Kautz verantwortlich. Die Aufführung beginnt um 17 Uhr.
Das Divertimento drammatico „La Lotta d'Hercole con Acheloo“ wurde Ende des 17. Jahrhunderts zur Eröffnung des Opernhauses in Hannover 1689 uraufgeführt. Im Mittelpunkt der Handlung steht eine schöne Frau namens Deianira, in die sich gleich zwei Männer verlieben – die aus der griechisch-römischen Mythologie bekannten Figuren Herkules und Acheloo. Ein Zweikampf („la lotta“) soll schließlich die Entscheidung in diesem Liebeskonflikt bringen.
Der Komponist Agostino Steffani wurde in der Nähe von Venedig geboren und wuchs in Padua auf. Als Vierzehnjähriger gelangte er nach München an den Hof des bayerischen Kurfürsten. In der Folgezeit wirkte er sowohl als Musiker wie auch als Diplomat mit politischen Aufgaben im Dienste verschiedener Fürsten und der Kirche. Das Amt des Heidelberger Universitätsrektors bekleidete Agostino Steffani in den Jahren 1703 und 1704. Er stand damals in Diensten des pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm, zu dessen Herrschaftsgebiet Heidelberg gehörte und der seinen Regierungssitz in Düsseldorf hatte. Von dort leitete Steffani die Amtsgeschäfte der Universität. Zu späteren Komponisten, die sich von Agostino Steffani musikalisch inspirieren ließen, zählte unter anderem Georg Friedrich Händel.
Zwei weitere Aufführungen der Oper „La Lotta d'Hercole con Acheloo“ in der Aula der Neuen Universität sind für den 17. und 18. Oktober vorgesehen. Diese beginnen jeweils um 20 Uhr. Karten sind zu 10 Euro (ermäßigt 5 Euro) bei Zigarren Grimm, Sofienstraße 11, oder an der Abendkasse erhältlich. Weitere Informationen sind auf der Homepage des Collegium Musicum – des Chors und Orchesters der Universität Heidelberg – unter http://www.collegium-musicum.uni-hd.de abrufbar.
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