idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ausgezeichnete Grundlagenlehre
Grundlagen sind die Basis, das Fundament, der Sockel oder der Ausgangspunkt – Eine fundierte Grundlagenausbildung ist auch im Design das A und O. Zum ersten Mal verleiht die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd (HfG) den Karl-Gerstner-Preis. Diese Auszeichnung für eine herausragende Studienleistung in den gestalterischen Grundlagen geht an den Produktgestaltungsstudenten Johannes Steinbauer für Arbeiten aus den drei ersten Grundlagensemestern. Sie ist mit 500 Euro dotiert und wird am 7. Oktober 2011 im Rahmen eines Festakts an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd überreicht.
Gestaltung, wie sie an der HfG Schwäbisch Gmünd verstanden und gelehrt wird, versteht sich als eine innovative Disziplin mit sozialen, wissenschaftlichen und technischen Bezügen. Sie trägt dazu bei, kulturelle und ökonomische Entwicklungen der Gesellschaft verantwortungsvoll und nachhaltig zu beeinflussen. Die intensive und interdisziplinär angelegte Grundlagenausbildung der Hochschule, in der die Gesetzmäßigkeiten von Fläche und Raum, Licht und Farbe sowie Zeit, Bewegung und Interaktion systematisch untersucht werden, ist zusammen mit der Vermittlung der Gestaltungsmethoden das stabile Fundament, auf dem die drei Studiengänge Interaktionsgestaltung, Kommunikationsgestaltung und Produktgestaltung aufbauen.
Um überhaupt beim Wettbewerb um den Karl-Gerstner-Preis teilnehmen zu können, ist die Nominierung durch ein Professorengremium der Hochschule für Gestaltung erforderlich. Neun Studierende, drei aus jedem Studiengang der HfG Schwäbisch Gmünd, hatten diese erste Hürde geschafft. Eingereicht und durch eine Jury ausgewiesener Designexperten bewertet wurde jeweils ein Portfolio von drei ausgewählten Arbeiten aus den drei ersten Grundlagensemestern. Jury-Mitglieder waren Dr. Dagmar Rinker, HfG Archiv Ulm, Prof. Dr. Franklin Hernández-Castro vom Instituo Tecnológico de Costa Rica, Cartago, Costa Rica, Prof. Joachim Sauter, Universität der Künste Berlin, Prof. Peter von Kornatzky, Prof. Dieter Raffler, Prof. Michael Renner, Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel.
Der Gerstner-Preisträger Johannes Steinbauer zeigt mit seinem Portfolio sehr deutlich die Ernsthaftigkeit und Kontinuität in der Auseinandersetzung mit den gestalterisch-formalen und methodisch-inhaltlichen Anforderungen der Grundlehre. Dem jungen Nachwuchs-Produktgestalter gelänge es, so die Ansicht der Jury, „Material, Konstruktion und Funktion in einen harmonischen Dreiklang zu bringen. Seine Entwürfe sind intelligent, spannungsvoll und bis ins kleinste Detail durchdacht.“
Der Wettbewerb um den Karl Gerstner Preis will insbesondere die Studierenden der ersten drei Semester in ihrer besonderen Leistung und Qualifikation bestätigen. Sie sollen ermutigt und motiviert werden, ihr Studium weiterhin mit demselben Engagement und derselben Begeisterung fortzusetzen, um Dank dieser Basis später im Beruf zu reüssieren.
Stifter der Preises, der nun jährlich an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd verliehen werden soll, ist der frühere Unternehmer im Bereich Raumausstattung Christian Holzäpfel aus dem Raum Stuttgart. Gerade die Formgestaltung genießt in seinen Augen besondere Priorität und Wertschätzung. Es komme dabei nicht nur auf die technische Qualität eines Produktes an, vielmehr müssten alle Komponenten qualitativ stimmig sein. Auch „Leistungsbereitschaft ist eine Grundlage unserer Wirtschaftsform“, so Christian Holzäpfel. „Diese Leistung muss bekannt gemacht werden, um für beide Seiten attraktiv zu sein: für Studierende, denen der Preis ein Ansporn sein also, als auch für die Hochschule.“
Über Karl Gerstner
Mit dem Schweizer Grafikdesigner, Typografen und Künstler Karl Gerstner gewann die Hochschule für Gestaltung für diesen Hochschulpreis einen Namensgeber, der die Qualität der Grundlagenlehre auf das Trefflichste spiegelt. Karl Gerstner zählt zweifelsfrei mit zu den bedeutendsten Designexperten seines Faches. Die Vielseitigkeit und Prägnanz seiner Arbeiten brachten ihm im deutschsprachigen Raum, aber auch auf internationaler Ebene höchste Anerkennung ein. Er ist Mitbegründer der Schweizer Werbeagentur „Gerstner, Gredinger + Kutter“ (GGK). Nach seinem Rückzug aus der aktiven Agenturtätigkeit entwickelte Gerstner unter anderem die Corporate Identity für Unternehmen wie Swissair, Burda oder Langenscheidt und war auch für IBM als Berater und Designer tätig. Gerstner ist mehrfacher Buchautor. Seine Bücher über Typografie gehören zur Pflichtlektüre für ganze Generationen von Grafikdesignern. 2006 überließ er seinen Nachlass der Schweizer Graphischen Sammlung der Schweizer Nationalbibliothek. In 1930 in Basel geborene Karl Gerstner lebt in der Schweiz.
Karl-Gerstner-Preisträger Johannes Steinbauer (Mitte) mit Stifter Christian Holzäpfel (3. v. l.)
HfG Schwäbisch Gmünd
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Kunst / Design
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).