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Wissenschaft
Kooperation statt Konfrontation – Moderne Wege der Konfliktlösung
Brandenburgs Justizminister Dr. Volkmar Schöneburg spricht anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Mediationsausbildung an der Universität Potsdam
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Mediationsausbildung an der Juristischen Fakultät spricht Justizminister Dr. Volkmar Schöneburg am 19.10.2011 um 19.00 Uhr auf dem Campus Griebnitzsee über Chancen und Risiken der Mediation. Der Impulsvortrag ist Auftakt für eine Diskussion, die in einen informellen Ausklang mit der Gelegenheit zum Gedankenaustausch mündet.
In Deutschland werden Streitigkeiten häufig vor Gerichten ausgetragen. Hierzulande sind es die Menschen gewohnt, ihre Konflikte von Richtern entscheiden zu lassen. Am Ende der oft langwierigen Gerichtsverfahren stehen Urteile, in denen es Gewinner und Verlierer gibt. Als Alternative zum konfrontativen Streit treten in jüngerer Zeit zunehmend Mediationsverfahren ins Blickfeld. Die Mediation setzt auf kooperative Konfliktbearbeitung und konsensuale Konfliktlösung. Das macht den staatlichen Richterspruch entbehrlich. Deshalb ist die Konfliktmittlung bei Gericht nicht unumstritten.
Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur Beilegung von Konflikten mit Unterstützung eines neu¬tralen Dritten, des Mediators oder Konfliktmittlers. In Mediationsverfahren nehmen die Beteiligten die Bearbeitung des zwischen ihnen bestehenden Konflikts selbst in die Hand und suchen nach einer Lösung, die keine Sieger und Besiegten kennt und möglichst win-win-Maximen genügt.
Mediative Konfliktbearbeitung hat eine lange Tradition, ist aber erst in letzter Zeit wieder ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit getreten. Sie hat heute in vielen Regelungsbereichen Fuß gefasst und ist bis hin zu „Stuttgart 21“ bei zahlreichen Großprojekten als moderne Kon-fliktlösungstechnik im Gespräch. Für den Herbst ist ein Gesetz zur Förderung der Mediation angekündigt. Von dem Mediationsgesetz verspricht man sich nicht nur eine Justiz- und Staatsentlas-tung, sondern auf längere Sicht vor allem eine grundlegende Veränderung der in Deutschland traditionell zu gerichtszentrierten Streitkultur.
Der Modernisierungsansatz wird an der Uni Potsdam schon seit zehn Jahren in der for-schungsbasierten Lehre gepflegt. Im Curriculum des Jurastudiums sind Mediation und Negotiation als Pflichtstoff etabliert. Außerdem bietet die Fakultät das weiterbildende Zertifikatsstudium Mediation an, das von vielen Seiten nachgefragt wird. Nicht nur Juristinnen und Juristen fühlen sich davon angesprochen, sondern ebenso Berufstätige aus Verwaltung, Justiz, Kultur und Wirtschaft, die sich an der Universität Potsdam zu kompetenten Konfliktmanagern ausbilden lassen.
Hinweis an die Redaktionen:
Zeit: Mittwoch, 19. Oktober 2011, 19.00 Uhr s.t.
Ort: Juristische Fakultät der Universität Potsdam, Campus Griebnitzsee, Haus 1 - Hörsaal 10,
August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam
Kontakt: Prof. Dr. Hartmut Bauer, Dekan der Juristischen Fakultät, Telefon: 0331/977- 3206, E-Mail: dekanatjura@uni-potsdam.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Recht
überregional
Personalia, Pressetermine
Deutsch
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