idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.10.2011 09:49

Die Faszination der künstlichen Steine

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Der Franzose Prof. Dr. Olivier Guillon ist neuer Werkstoffwissenschaftler der Universität Jena

    Die faszinierende Welt der Steine und Mineralien zog Olivier Guillon bereits in seiner Kindheit in ihren Bann. Folgerichtig wählte der gebürtige Straßburger ein Ingenieurstudium an der Ecole des Mines in d’Ales. „In Ales konnte ich nach dem Grundstudium die Ergänzungsrichtung Materialwissenschaften studieren“, sagt Guillon. Nun ist der Elsässer, der zuletzt an der TU Darmstadt eine Emmy-Noether-Gruppe geleitet hat, als Professor für Mechanik der funktionellen Materialien an die Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen worden. Guillons Forschungsschwerpunkt sind die keramischen Werkstoffe, mithin, wie er lächelnd sagt: „künstliche Steine.“ Es handele sich dabei um äußerst zukunftsträchtige Materialien, sagt Prof. Guillon. Bereits jetzt seien Laptops und Mobiltelefone ohne die keramischen mikroelektronischen Komponenten nicht mehr vorstellbar. Die Herausforderung für die Zukunft heiße, Bauteile wie Multischichtkondensatoren immer weiter zu miniaturisieren.

    Die Entscheidung für Jena sei ihm nicht schwergefallen, sagt Olivier Guillon. Schließlich sei wohl jeder Franzose mit dem Namen der Stadt vertraut. Doch nicht allein die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt begründe den Ruf Jenas, wichtiger sei der Industriestandort, für den Namen wie Zeiss, Schott und Abbe standen. Olivier Guillon sieht großes Entwicklungspotential für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie in Jena, setzt aber zugleich auf die geballte Kraft der Region. „Wir werden sicher mit dem Hermsdorfer Institut für Technische Keramik, dem Otto-Schott-Institut und der Fachhochschule Jena kooperieren“, sagt er. Gemeinsam werde es sicher gelingen, die Potenziale keramischer Werkstoffe weiter auszuloten. Dass der Franzose sich selbst nicht zu verstecken braucht, belegen die Auszeichnungen, die er bereits gesammelt hat. So wurde ihm 2010 der Masing-Gedächtnispreis der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde verliehen. In diesem Jahr kam der Materials Science and Technology Prize der Federation of European Materials Societies dazu sowie jüngst der Robert L. Coble Award für Young Scholars, den die American Ceramic Society vergibt. Der Coble-Award ist weltweit die höchste Anerkennung für Keramiker.

    Die wissenschaftliche Begeisterung für nichtmetallisch-anorganische Werkstoffe ist aber nur die eine Seite des 35-jährigen Neu-Jenaers. Im Anschluss an sein Ingenieurstudium an der Bergbauschule in Ales studierte Guillon das Fach Orgel am Konservatorium in Besançon. Die Liebe zur Wissenschaft habe letztlich den Sieg davongetragen, sagt Olivier Guillon. Dennoch möchte er auf die musische Betätigung nicht verzichten. Bereits in Darmstadt war der Materialforscher in seiner Freizeit als Organist tätig, nun sucht er auch in Jena nach einer freien Stelle an der Orgel. Die Begeisterung für die Musik teilt er mit seiner Frau Soline, die als Organistin und Cembalistin arbeitet. Komplettiert wird die Familie Guillon durch den zweieinhalbjährigen Sohn Mark.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Olivier Guillon
    Institut für Materialwissenschaft und Werkstofftechnologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Löbdergraben 32, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 947770
    E-Mail: olivier.guillon[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Olivier Guillon ist neuer Professor für Mechanik der funktionellen Materialien der Universität Jena.
    Prof. Dr. Olivier Guillon ist neuer Professor für Mechanik der funktionellen Materialien der Univers ...
    Foto: Anne Günther/FSU
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Werkstoffwissenschaften
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).