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Ohne die Simulationstechnik läuft bei Planungsprozessen nichts mehr. Sowohl mittelständische Betriebe als auch Konzerne optimieren so ihre Betriebsabläufe. Über neue Anwendungsfelder und professionelle Simulationsstudien informiert die Fachtagung "Simulation in Produktion und Logistik" vom 6. bis 8. März an der Gerhard-Mercator-Universität.
Die Tagung steht unter dem Motto "Damit weiß ich Bescheid!" und richtet sich insbesondere an Mittelständler. Veranstalter ist das Fachgebiet Transportsysteme und -logistik der Duisburger Uni sowie die Arbeitsgemeinschaft Simulation (ASIM), die der Gesellschaft für Informatik angehört.
Tagungsschwerpunkte sind Produktionsplanung und -steuerung, Simulationsgestützte Leitstände, Fertigungs- und Montagesysteme, Serienproduktion, Supply Chain Management oder die Distributionslogistik. Auch werden neueste Forschungsergebnisse und Entwicklungen wie zum Beispiel die Digitale Fabrik vorgestellt. Doch nicht nur in Vorträgen und Workshops wird Anwendern, Entwicklern und Forschern ein Diskussionsforum geboten. In Planspielen wie EUROKRAN, ein vom Duisburger Prof. Dr. Bernd Noche entwickeltes Logistikspiel, können die Teilnehmer die Berufswirklichkeit simulieren und lernen, Abläufe zu steuern und zu optimieren.
Pleiten, Pech und Pannen
Doch was lässt sich mittels Simulationstechnik überhaupt verbessern? Investitions- und Dispositionsentscheidungen werden häufig von Pleiten, Pech und Pannen begleitet. Dabei könnten sich vorausdenkende Unternehmer mit der Simulationstechnik einen strategischen Wettbewerbsvorteil schaffen. Schon die Planung von Produktionsanlagen, der Bau von Distributionszentren oder die Umstellung auf neue Produktionssysteme, etwa als Folge zunehmender Automatisierung, lässt sich mit einer Simulationsstudie absichern. Denn eine Fehlplanung kann böse enden: Betriebe sind nicht mehr lieferfähig, oder die Kunden lassen sich nur mit hohen Kosten bei der Stange halten.
Nach den großen Unternehmen, die mit der Simulationstechnik ihr Investitionsrisiko minimieren, ziehen nun auch kleinere und mittelständische Unternehmen nach. Dafür sorgt vor allem die Weiterentwicklung der Simulationssoftware. Da sind beispielsweise die grafischen Plantafeln, mit denen es möglich ist, die Produktionsplanung in der Arbeitsvorbereitung zu unterstützen: Kostengünstige Auftragsreihenfolgen werden ermittelt, die Maschinen optimal genutzt und Termine durch das EDV-System verfolgt und eingehalten. Und dennoch ist es dem Disponenten jederzeit erlaubt, manuell einzugreifen, wenn es die betriebliche Situation erfordert.
Steckdosen "staufrei" herstellen
Bei der Investitionsplanung helfen Simulationswerkzeuge ebenfalls. Sie zeigen auf, welche Konsequenzen, seien es positive oder negative, sich durch Neuanschaffungen ergeben: "Nehmen wir als Beispiel ein mittelständisches Unternehmen, das die Erweiterung seiner Produktion für die Herstellung von Steckdosen plant", erklärt Prof. Noche. "Das Produktionssystem besteht aus einem Werkstückträger-Umlaufsystem mit rund 15 verschiedenen Arbeitsplätzen. Nun wird die ausgearbeitete Planungsvariante mit Hilfe eines Simulationsmodells überprüft. Und es zeigt sich, dass der geforderte Durchsatz etwa 30 Prozent unterschritten wird, weil die Puffer zu klein dimensioniert wurden, Werkstückträger fehlen und das vorgesehene Nacharbeitskonzept zu erheblichen Behinderungen und Staus führt. Durch die Simulation wurde die Investition also abgesichert."
Sinnlose Investitionen vermeiden
Die Simulation kann aber auch zu einem ganz anderen Ergebnis führen, zeigt Prof. Noche an einem zweiten Beispiel aus der Praxis: "Ein weltweit operierendes kleineres Unternehmen im Maschinenbau, das Armaturen für Bagger und Baufahrzeuge herstellt, will sein bestehendes Produktionslager ausbauen. Ein Simulationsmodell überprüft die notwendigen Umbaumaßnahmen, und man stellt fest, dass die bestehende Fördertechnik für die zukünftigen Entwicklungen völlig ausreicht. Sinnlose Investitionen konnten hier vermieden werden."
Weitere Informationen erteilen Prof. Dr. Bernd Noche, Tel. 0203/379-2785, und Prof. Dr. Gerd Witt, Tel. 0203/379-3360.
Anmeldungen nimmt Dipl.-Ing. Jürgen Druyen entgegen, Tel. 0203/379-3047, Fax 0203 379-3048, E-Mail: j.druyen@uni-duisburg.de
http://www.uni-duisburg.de/FB7/FG11/Asim.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Maschinenbau, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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