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27.02.1998 00:00

Kenia: Malaria-Risiko zur Zeit deutlich erhöht

Dr. Ulrich Marcus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

    7/98 vom 27.2.1998

    Reiseinformationen des RKI

    Kenia: Malaria-Risiko zur Zeit deutlich erhöht - Choleraepidemie noch nicht gebannt

    In den ersten fünf Wochen dieses Jahres haben sich die gemeldeten Malaria-Erkrankungen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres nahezu verdoppelt. Wurden im vergangenen Jahr 73 Fälle in diesem Zeitraum erfaßt, so waren es bereits 143 Fälle im laufenden Jahr. Eine im Robert Koch-Institut vorgenommene erste Auswertung zeigt, daß von bisher 99 in jüngster Zeit an Malaria erkrankten Personen 53 und damit mehr als die Hälfte der Krankheitsfälle nach einem Aufenthalt in Kenia aufgetreten sind. In den Jahren 1996 und 1997 stammten dagegen nur 15 % der Malaria-Infektionen aus Kenia. Nach den vorliegenden Meldungen sind im Jahr 1998 bisher sieben Menschen in Deutschland an einer Malaria gestorben, bei sechs von ihnen handelt es sich um Rückkehrer aus Kenia. Erfahrungsgemäß verlaufen Infektionen durch den Malaria-Erreger Plasmodium falciparum, der in Kenia verbreitet ist, besonders schwer.

    Das besonders in der von Touristen bevorzugten Küstenregion gegenwärtig erhöhte Malaria-Infektionsrisiko ist sehr wahrscheinlich die Folge ungewöhnlich intensiver Niederschläge und der damit verbundenen günstigen Bedingungen für die Vermehrung des Malaria-Überträgers, der Anopheles-Mücke. Auch unter den Einwohnern Kenias hat die Zahl der Malaria-Erkrankungen zugenommen. Wer eine Reise in diese Region plant, sollte sich unbedingt von einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt beraten lassen. Besonders wichtig sind Hinweise über strikte Schutzmaßnahmen vor Mückenstichen und eine adäquate Chemoprophylaxe. Bei fieberhaften Erkrankungen nach Rückkehr aus der Region Kenia sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden, damit eine entsprechende Diagnostik durchgeführt werden kann. Nur so kann eine Behandlung auch rechtzeitig erfolgen.

    In dieser Woche ist eine weitere Cholera-Erkrankung bei einem Touristen, der aus Kenia heimkehrte, festgestellt worden. Insgesamt sind damit in den letzten Wochen fünf Kenia-Reisende aus Deutschland an Cholera erkrankt. Sie hatten sich in verschiedenen Hotels der Küstenregion um Mombasa aufgehalten. Dies ist ein Hinweis darauf, daß die bereits länger bestehende Cholera-Epidemie, die ihre Schwerpunkte in den Überschwemmungsgebieten hat, offensichtlich noch weiter besteht. Sowohl in der Küstenregion als auch bei Aufenthalten im Landesinneren sollte sorgfältig auf Nahrungs- und Trinkwasserhygiene geachtet werden. Speisen und Getränke aus dem Straßenhandel sollte man meiden. Bei Krankheitserscheinungen wird geraten, frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    Vorsorge-Informationen für Reisende gibt es auch beim ärztlichen Dienst des Centrums für Reisemedizin unter der Telefonnummmer 0190/883883.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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