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Wissenschaft
Ethikzentrum der Universität Jena lädt zum Thüringentag für Philosophie am 18. November ein
„Deutschland schafft sich ab“ – mit diesem Buch löste Thilo Sarrazin im vergangenen Jahr eine breite und langanhaltende Kontroverse über Zuwanderung und die Integration von Migranten in Deutschland aus. Der ehemalige Finanz-Senator von Berlin und Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank hatte mit seinen umstrittenen Thesen offenbar einen Nerv getroffen: innerhalb weniger Wochen avancierte das Buch zum meistverkauften Politik-Sachbuch eines deutschen Autors der vergangenen zehn Jahre. „Mittlerweile sind Sarrazins Thesen in vielfältiger Weise widerlegt, dennoch erfahren sie noch immer großen Zuspruch“, sagt Johannes Achatz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Und, so fährt der Philosoph und wissenschaftliche Mitarbeiter am Ethikzentrum der Jenaer Universität fort, Sarrazin sei kein Einzelfall. „Mit populistischen Thesen lassen sich seit den achtziger Jahren überall in Europa Wählerstimmen gewinnen oder Bücher verkaufen“, macht Achatz deutlich.
Ist Populismus also ein unvermeidbares Element der Demokratie? Diese Frage stellt der diesjährige Thüringentag für Philosophie, zu dem das Ethikzentrum der Universität Jena und die Thüringische Gesellschaft für Philosophie am 18. November einladen. Ab 9 Uhr wollen im Campusgebäude (Carl-Zeiß-Straße 3) Jenaer Experten und renommierte Fachleute aus ganz Deutschland mit der interessierten Öffentlichkeit zum Thema Populismus diskutieren. „Obwohl das Thema aktuell sehr weit verbreitet ist, besteht dazu ein großer Forschungsbedarf“, so Johannes Achatz, der den Thüringentag mit organisiert.
Hauptinitiator ist der Jenaer Philosoph Prof. em. Dr. Klaus-Michael Kodalle, der den diesjährigen Thüringentag für Philosophie eröffnen und in die Thematik einführen wird. Zu den Referenten gehört u. a. der deutschlandweit bekannte Parteienforscher Prof. Dr. Jürgen F. Walter von der Uni Mainz, der in seinem Vortrag analysieren will, wie populistisch die deutschen Politiker und wie populismusanfällig die deutschen Wähler sind. Dr. Florian Hartleb vom Centre for European Studies in Brüssel wird sich mit dem parteipolitischen Populismus in der europäischen Diplomatie auseinandersetzen. Thüringens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, Matthias Machnig, fragt, wie populistisch Politik in der Massendemokratie sein darf. Ab 16.45 Uhr schließt eine Podiumsdiskussion die Veranstaltung ab.
Der Thüringentag für Philosophie findet am 18. November ab 9 Uhr im Hörsaal 5 im Campus (Carl-Zeiß-Straße 3) der Universität Jena statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Kontakt:
Johannes Achatz
Ethikzentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945811
E-Mail: johannes.achatz[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de
http://www.ethik.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Philosophie / Ethik, Politik
regional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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