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Wissenschaft
Wenn heutzutage die Rede von „Geisteswissenschaften“ ist, ist nur wenigen bewusst, dass Wilhelm Dilthey (1833-1911) den Begriff geprägt hat. Anlässlich seines 100. Todestages würdigt die Ruhr-Universität Bochum einen der wichtigsten Theoretiker der Geisteswissenschaften und Klassiker der Hermeneutik mit einer Ausstellung „40 Jahren Dilthey-Forschung in Bochum“. Zu sehen sind die ca. 100 Bücher, die in den vergangenen 40 Jahren vom Bochumer Team oder in Zusammenarbeit mit ihm veröffentlicht wurden. Die Ausstellung wird am Freitag, 18. November eröffnet.
Zum 100. Todestag Wilhelm Diltheys
40 Jahre Dilthey-Forschung an der Ruhr-Universität Bochum
Ausstellung würdigt herausragenden deutschen Philosophen
Wenn heutzutage die Rede von „Geisteswissenschaften“ ist, ist nur wenigen bewusst, dass Wilhelm Dilthey (1833-1911) den Begriff geprägt hat. Anlässlich seines 100. Todestages würdigt die Ruhr-Universität Bochum einen der wichtigsten Theoretiker der Geisteswissenschaften und Klassiker der Hermeneutik mit einer Ausstellung „40 Jahren Dilthey-Forschung in Bochum“. Zu sehen sind die ca. 100 Bücher, die in den vergangenen 40 Jahren vom Bochumer Team oder in Zusammenarbeit mit ihm veröffentlicht wurden. Die Ausstellung ist eingebettet in das 50-jährige Gründungsjubiläum der RUB und wurde vom Institut für Philosophie I zusammengestellt. Sie wird am Freitag, 18. November 2011, 15 Uhr (Gebäude GB 02/Nord) mit einem Grußwort des Rektors der RUB, Prof. Dr. Elmar Weiler eröffnet. Zur Eröffnung in sind die Medien und die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.
Ausführlicher Katalog
Nach Grußworten von Dekan Prof. Dr. Joachim Wirth und Geschäftsf. Direktorin Prof. Dr. Corinna Mieth führt der langjährige Leiter der Dilthey-Forschungsstelle, Prof. em. Dr. Frithjof Rodi in das Thema ein. Zur Ausstellung erscheint ein ausführlicher Katalog mit der vollständigen Bibliographie der Dilthey und seiner Schule gewidmeten Arbeiten der Bochumer Forschergruppe.
Langzeitprojekte an der RUB
Nach dem Tod Diltheys initiierten seine Schüler die Ausgabe der "Gesammelten Schriften", von der bis 1936 zwölf Bände erschienen sind. Sie begründen Diltheys Ruhm als Klassiker der Theorie des Verstehens. Seit 1967 wurde im Institut für Philosophie der Ruhr-Universität Bochum an der Fortführung dieser Ausgabe gearbeitet. Auf der Basis eines Langzeitprojektes der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) konnten weitere 14 Bände der "Gesammelten Schriften" Diltheys herausgegeben werden. Diese Werkreihe ist mit dem Erscheinen der Bände 25 und 26 (2005/06) zum Abschluss gekommen. Seit Dezember 2006 ist die "Edition von Wilhelm Diltheys Briefwechsel (1852-1911)" in Arbeit. Band I ist im Mai 2011 erschienen. Gefördert wird diese dreibändige Ausgabe ebenfalls von der DFG.
Forschungsstelle seit 1983
1983 wurde von F. Rodi am Bochumer Institut für Philosophie die "Dilthey-Forschungsstelle" begründet, die der Dilthey-Forschung ein Zentrum gegeben und neben jener Editionsarbeit eine Reihe weiterer Aktivitäten entfaltet hat. So wurden zwischen 1983 und 2000 zwölf Bände des "Dilthey-Jahrbuchs für Philosophie und Geschichte der Geisteswissenschaften" herausgegeben. Es erfolgten zudem Editionen nachgelassener Schriften und Briefe von Schülern Diltheys, wie Georg Misch, Josef König und Helmuth Plessner, und auch diese Arbeit wird fortgesetzt.
Internationale Editionen
Die Forschungsstelle unterstützt die Herausgabe von Diltheys Schriften im Ausland. In Zusammenarbeit mit der Emory University, Atlanta, entsteht eine sechsbändige Übersetzung von "Selected Works" Wilhelm Diltheys, von der inzwischen vier Bände erschienen sind. Von einer russischen Ausgabe, die von Bochum aus unterstützt wird, kamen bisher drei Bände heraus. Eine portugiesische Übersetzung ist 2011 erschienen. Diese Übersetzungsprojekte werden sämtlich von der Fritz Thyssen Stiftung (Köln) gefördert, was auch für eine in Frankreich herausgegebene Dilthey-Ausgabe gilt. Schließlich berät die Bochumer Forschergruppe die Herausgeber einer zwölfbändigen japanischen Übersetzung. Seit 2009 edieren Gudrun Kühne-Bertram, Hans-Ulrich Lessing und Frithjof Rodi in Zusammenarbeit mit Dr. Ursula Boelhauve (RWTH Aachen) Schriften Otto Friedrich Bollnows in einer zwölfbändigen Studienausgabe. Gefördert wird das Projekt durch die Robert Bosch Stiftung. Sechs Bände sind bereits erschienen.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Hans-Ulrich Lessing, Institut für Philosophie I der RUB, Dilthey-Forschungsstelle, Tel. 0234/32-24729, Hans-Ulrich.Lessing@ruhr-uni-bochum.de
Angeklickt
Dilthey-Forschungsstelle:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/philosophy/dilthey/
Redaktion: Dr. Josef König
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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