idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Im Rahmen der Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende spricht der Geologe André Baldermann am Freitag, dem 18. November 2011, um 19:30 Uhr im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17a) zum Thema Tonvorkommen und ihre Nutzung in Mecklenburg-Vorpommern.
Ton ist ein sehr feinkörniger natürlicher Rohstoff, der als Verwitterungsprodukt aus Silizium und Aluminium reichen Gesteinen entsteht. Da Ton bei hohen Wassergehalten plastisch reagiert, verwendet der Mensch dieses Material seit Jahrtausenden für die Herstellung von Töpferwaren und Keramik. Als Hauptbestandteil von Lehm ist Ton auch als Baumaterial unentbehrlich. Daraus wurden zunächst luftgetrocknete und später gebrannte Ziegel hergestellt. In jüngerer Zeit ist Ton als Baustoff zur Abdichtung von Deichen und Deponien gefragt. Zu den weiteren Einsatzgebieten gehören die Stahl- und Glasindustrie (Innenauskleidung von Öfen mit Schamottsteinen) sowie die Papierherstellung (Ton als Füllstoff).
In Mecklenburg-Vorpommern sind verschiedene Tonlagerstätten bekannt und teilweise seit über 100 Jahren im Abbau. Zu den bekanntesten Vorkommen gehören die tertiären Tone von Friedland und Malliß sowie die Lias-Tone von Dobbertin und Grimmen. Dabei handelt es überwiegend um eiszeitlich umgelagerte Schollen, die nicht nur aus lagerstättenkundlicher Sicht interessant sind. Als lokale Schaufenster in die Erdgeschichte des Landes geben sie Auskunft über die klimatischen Bedingungen und Lebensräume jener Zeiten und fossile Funde, wie zum Beispiel der nach der Universität Greifswald benannte Saurier Emausaurus ernsti, sind international bekannt.
Der Geologe André Baldermann untersucht in der Greifswalder Arbeitsgruppe „Ökonomische Geologie“ neue Einsatzmöglichkeiten von Tonen aus Norddeutschland, zum Beispiel für die Herstellung von CO2-freiem Zement oder ihre Verwendung als Barrierematerial für radioaktive Abfälle. In einem Vortrag erläutert er den geologischen Bau und Rohstoffinhalt ausgewählter Lagerstätten und zeigt die vielfältigen Nutzungspotenziale auf.
Tonvorkommen und ihre Nutzung in Mecklenburg-Vorpommern
18. November 2011 um 19:30 Uhr
Universität Greifswald, Hörsaal der Geologie, Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17a
Weitere Informationen
Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe Greifswalder Geowissenschaftliche Abende statt.
Auf Wunsch können Ihnen Bilder für redaktionelle Zwecke zur Verfügung gestellt werden.
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Dr. Karsten Obst
Crednerstraße 6, 17489 Greifswald
Telefon 03834 511787
obst@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geowissenschaften
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).