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02.11.1997 00:00

Altersdiabetes

Tal Eizman Publications and Media Relations Department
Weizmann Institut

    ALTERSDIABETES:EIN ENZYM VERLIERT DAS GLEICHGEWICHT

    Obwohl Diabetes die haeufigste Stoffwechselkrankheit der westlichen Welt ist, ist Altersdiabetes, die 90% aller Diabetes-Erkrankten betrifft, bis heute nicht sonderlich erforscht. Im Gegensatz zum selteneren juvenilen Diabetes, bei dem der Koerper seine eigenen insulinproduzierenden Zellen zerstoert, wird im Altersdiabetes, auch Diabetes Typ II genannt, die Insulinproduktion aus unerfindlichen Gruenden gestoert.

    Eine neue Studie rueckt der Frage, warum Altersdiabetiker nicht genuegend Insulin produzieren, ein erhebliches Stueck naeher. Wie in der Septemberaus- gabe der Zeitschrift Diabetes berichtet, untersuchten Prof. Yoram Groner (Weizmann Institut), Dr. Hilla Knobler (Kaplan-Krankenhaus) und die Doktoran- den Yael Weiss und Mira Peled (Weizmann I.) das Enzym PFK, das im Zuckerstoffwechsel ein Schluesselrolle spielt. Man nimmt an, dass das PFK bei steigendem Glukosespiegel als Botenstoff wirkt und die Bauchspeicheldruese zur Insulinproduktion anregt. Knobler und Groner entdeckten jedoch, dass ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung des PFK die Nachricht entstellt, was die Insulinabson- derung stoert und einen Diabetes-aehnlichen Zustand erzeugt.

    PFK besteht aus drei verschiedenenKomponenten. Die Wissenschaftler erzeugten im Labor Maeuse mit abnormal hohen Werten der Komponente PFK-L und fanden heraus, dass diese Maeuse Symptome von Altersdiabetes entwickeln. Die Ergebnisse, die in menschlichen Studien bestaetigt werden muessen, legen nahe, dass ein Ungleichgewicht im Aufbau des Enzyms fuer die gestoerte Insulinproduktion bei dieser Art von Diabetes verantwortlich ist.

    Die Studie erscheint vier Jahre nachdem ein franzoesisch-amerikanisches Forscherteam eine genetische Mutation entdeckte, die das Auftreten von Diabetes vom Typ II bei juengeren Patienten wahrscheinlicher macht. Die Mutation erklaert jedoch die Erkrankung nur in weniger als 10 Prozent der Faelle. Die neue Studie weist auf die Moeglichkeit eines anderen genetischen Defekts hin, der diese Diabeteserkrankung hervorruft.

    Die Erforschung des genetischen Hintergrundes des Altersdiabetes koennte eines Tages zur Ent- wicklung von Methoden zur Vorsorgeuntersuchung fuehren, die es moeglich machen, die Veranlagung aufzudecken, bevor die eigentliche Erkrankung ausbricht. Mit der Entwicklung neuer Techniken in der Genetik ist eine Heilung des Erbfehlers, der zum Diabetes fuehrt, in Zukunft denkbar.

    Presseanfragen richten Sie bitte an Frau Luba Vikhanski, Tel. 972 8 934 3855, e-mail rrluba@wis.weizmann.ac.il.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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