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24.11.2011 09:46

Prof. Jan Keppel Hesselink stellt neuen Wirkstoff für die Behandlung von chronischen Schmerzen vor

Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Forscher der Universität Witten/Herdecke informiert in Italien über ein körpereigenes Molekül, das keine problematischen Nebenwirkungen hervorruft

    Prof. Jan M. Keppel Hesselink vom Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Witten/Herdecke hat am heutigen Donnerstag (24. November 2011) auf einem Kongress in Italien einen neuen Wirkstoff zur Behandlung von chronischen Schmerzen vorgestellt. Dabei handelt es sich um Palmitoylethanolamide (Normast), das seit kurzem auch in Deutschland erstmals als Nahrungsmittel für medizinische Zwecke unter ärztlicher Betreuung eingesetzt werden darf. „Wir versprechen uns sehr viel von dem Wirkstoff“, so Prof. Keppel Hesselink. „In klinischen Versuchen an mehr als 2000 Patienten hat sich herausgestellt, dass er sehr stark schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt und dabei keinerlei problematische Nebenwirkungen hervorruft.“

    Bei dem Wirkstoff handelt es sich um ein natürliches Produkt und körpereigenes Molekül, das nicht, wie herkömmliche Mittel, den Schmerz über die Nervenzellen unterdrückt, sondern direkt über die so genannten Gliazellen und Mastzellen wirkt. „Das ist ein komplett anderer Ansatz“, so der Molekularpharmakologe. „Wir gehen davon aus, dass er die Behandlung von chronischen Schmerzen revolutionieren wird, weil der Wirkstoff den Schmerz wirkungsvoll bekämpft, ohne dabei die Nervenzellen zu hemmen.“

    Das neue Konzept stellte Prof. Keppel Hesselink heute auf dem jährlichen Anästhesiologischen Kongress der Italienischen Anästhesiologen und Schmerzärtzte in Perugia, Italien vor. Er erläuterte, dass Normast in Italien, Spanien und den Niederlanden bereits an mehr als 800.000 Patienten zum Einsatz gekommen ist. In einer neuen Studie, an der 636 Patienten mit Ischias- und Rückenschmerzen teilnahmen, habe sich die Wirksamkeit bestätigt. Prof. Keppel Hesselink: „Sowohl Dosen von 300 als auch von 600 Milligramm täglich reduzierten die Schmerzen deutlich, wobei die 600 Milligramm-Dosen besser wirkten als die 300 Milligramm-Dosen, die wiederum wirksamer als der Placebo waren. Die klinische Wirksamkeit war dabei effektiver als das wirksamste vergleichbare bisher für Patienten erhältliche Schmerzmittel.“ Neue Wirkstoffe seien für die Behandlung chronischer Schmerzpatienten außergewöhnlich wichtig. Prof. Keppel Hesselink: „Seit 50 Jahren wurden keine überlegenen Medikamente in diesem Feld mehr entwickelt. Normast könnte ein solches sein.“

    Zum Hintergrund:

    An jeder Nervenzelle unseres Nervensystems sitzen etwa zehn Gliazellen. Diese Zellen halten den Körper, sofern sie aktiviert werden, in einem chronischen Schmerzstatus. Der neue Wirkstoff reguliert und beruhigt diese Zellen über ein körpereigenes Molekül. Dies führt zu einer Abnahme der Schmerzen. Mastzellen sind Entzündungszellen, die bei vielen Schmerzsyndromen eine Mitursache des Schmerzes sind.

    Normast lässt sich ohne Probleme neben anderen Medikamenten oder Schmerzmitteln einsetzen.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. med. Jan M. Keppel Hesselink, 0031-6-51700527, jan@neuropathie.nu

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    Bilder

    Prof. Jan M. Keppel Hesselink
    Prof. Jan M. Keppel Hesselink
    UW/H
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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