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Wissenschaft
(Berlin, 25. November 2011) Die Konferenz Biologischer Fachbereiche (KBF) und der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) halten die Vorgehensweise des Fachbereiches Biologie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, der Studierenden ab dem Sommersemester 2012 ein Alternativprogramm zum Sezieren von Tieren im Pflichtkurs anbietet, mit Einschränkungen für akzeptabel.
Studierende, die, aus welchen Gründen auch immer, das Sezieren oder im Rahmen des geltenden Tierschutzes durchgeführte Experimente an Tieren ablehnen, werden zukünftig entsprechend beraten und auf mögliche Konsequenzen bei der Berufsfindung hingewiesen.
Aus Sicht von KBF und VBIO sind jedoch praktische, manuelle Erfahrungen mit der Anatomie und Funktion von Tieren für eine umfassende wissenschaftliche Qualifikation in der modernen Biologie unabdingbar. Daher ist es im Sinne einer wünschenswerten Transparenz angebracht, die Information, dass ein Studierender/eine Studierende nicht an tierexperimentellen Übungen teilgenommen hat, im Abschlusszeugnis zu vermerken.
„In der biologischen Lehre werden vergleichsweise wenige Tiere eingesetzt. Es ist daher völlig unverständlich, warum Tierversuchsgegner ausgerechnet diesen Einsatz kritisieren“ so Prof. Dr. Dietrich Nies, Beiratsmitglied des VBIO und Sprecher der KBF. „Die Anatomie-Praktika beginnen bei Amöben, vergleichen dann das Innenleben vielzelliger Tiere von Leberegeln und Plattwürmern über Spinnen bis zu Hühnern und Ratten. Die Ratten stammen oft aus Sicherheitsuntersuchungen für Arzneimittel und werden sowieso getötet, da sie nicht nochmals eingesetzt werden dürfen. Auf der anderen Seite sind Studierende ohne profunde manuelle und praktische Kenntnisse über Innenleben und Physiologie von Tieren nur eingeschränkt für die Anforderungen der modernen Biologie qualifiziert.“
Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Prof. Dr. Dietrich H. Nies, Amtierender Sprecher KBF und Beirat des VBIO, E-Mail: d.nies@mikrobiologie.uni-halle.de
http://Weitere Informationen unter www.kbf.uni-halle.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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