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Studierende und Lehrende der Justus-Liebig-Universität Gießen bringen eine Bearbeitung von Erik Kolmodins schwedischem Weihnachtsspiel auf die Bühne – Vorstellungen in Gießen und drei weiteren Städten – Presse-Einladung zu Haupt- und Generalprobe
Im Advent führen Studierende und Lehrende der Germanistik und anderer Fächer unter der Leitung von Prof. Dr. Cora Dietl, Professorin für Deutsche Literaturgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Erik Kolmodins „Genesis Ætherea“ auf. Die Produktion von Prof. Dietl wird theaterpädagogisch betreut von Filippa Buda. Neben den inzwischen schon traditionellen Aufführungsorten Grünberg und Gießen ist in diesem Jahr auch eine Vorstellung in Regensburg geplant. Zudem wird das Stück auf Anregung von Studierenden Anfang Januar 2012 an der JLU-Partneruniversität in Lodz/ Polen aufgeführt.
Erik Kolmodin, ein schwedischer Student an der Universität Åbo in Finnland, hat im Jahr 1659 sein Weihnachtsspiel „Genesis Ætherea“ mit Kommilitonen aufgeführt. Das Spiel verbindet ein humanistisches Weihnachtsspiel mit dem im Protestantismus häufig variierten Thema vom verlorenen Sohn. Verquickt wird das Thema mit dem in der finnischen Universitätslandschaft des 17. Jahrhunderts besonders beliebten aus dem deutschen Humanismus stammenden Komödienmuster über das lotterhafte Studentenleben.
Beim Druck ist das Stück der ausdrücklich lutherischen Zensur zum Opfer gefallen, so dass sich in der überlieferten Personenliste drei Figuren finden, die im Stück gar nicht mehr auftauchen: ein Student, eine Ehefrau und Clemens. Prof. Dr. Cora Dietl hat das Stück neu bearbeitet und die drei durch die Zensur „verlorenen“ Personen auf der Grundlage anderer Textvorlagen wieder eingefügt. Nun bietet sich das Weihnachtsspiel als eine katholisierte und stofflich erweiterte Fassung der „Genesis Ætherea“ Kolmodins dar.
Das klassische Personal eines Weihnachtsspiels – das Heilige Paar, die Hirten, die Magi – sind ebenso wie Gabriel in Kolmodins Weihnachtspiel vertreten. Daneben gibt es unter anderen einen faulen Studenten und eine lüsterne Frau. Hinzu kommen die Soldaten – im überlieferten Text werden sie nur im Zusammenhang mit dem Kindermord in Betlehem erwähnt – beim Wirt, welcher der Heiligen Familie die Unterkunft verwehrt hat. Immer wieder werden im Stück Bezüge zwischen der Handlung um die Heilige Familie und der um den verlorenen Sohn hergestellt.
Das Weihnachtsspiel wird in dieser Form zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt. Prof. Dietl hat es aber bereits im Jahr 1998 mit Studierenden der Universität Helsinki uraufgeführt. Um den Festcharakter der Aufführung zu unterstreichen, sind zahlreiche Lieder eingefügt. Die Darsteller hoffen daher auf die Unterstützung des Publikums, das die Liedtexte im Programmheft vorfindet und herzlich zum Mitsingen eingeladen ist.
Bei den drei Aufführungen in Grünberg, Gießen und Regensburg wird kein Eintritt erhoben.
Die Vertreter der Medien sind zur Hauptprobe am Donnerstag, 1. Dezember, um 16.30 Uhr und zur Generalprobe am Freitag, 2. Dezember, um 15.00 Uhr, jeweils im Philosophikum, Raum B9 herzlich eingeladen.
Aufführungen:
Grünberg:
Sonntag, 4. Dezember 2011, 17 Uhr, Bühne am Diebsturm
Eine Veranstaltung der Grünberger Werbegemeinschaft, des Museums im Spital Grünberg und des Freudekreises Museum Grünberg e.V.
Regensburg: Freitag, 6. Dezember 2011, 18 Uhr, Bischöfliche Zentralbibliothek
Die Veranstaltung wird vom Bistum und der Universität Regensburg unterstützt.
(17.15 Uhr Vortrag von Prof. Dr. Cora Dietl „Wenn sich deutsches Weihnachtsspiel und lateinisches Humanistendrama kreuzen: Erik Kolmodins ‚Genesis Ætherea‘ im Kontext frühneuzeitlicher Theatertraditionen“)
Gießen: Dienstag, 20. Dezember 2011, 18.00 Uhr, Bühne auf dem Weihnachtsmarkt, Kirchenplatz
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Literarischen Zentrum Gießen (LZG) statt.
Kontakt: Prof. Dr. Cora Dietl, Professorin für Deutsche Literaturgeschichte
Otto-Behaghel-Straße 10, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99-29080
E-Mail: Cora.Dietl@germanistik.uni-giessen.de
http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb05/germanistik/abliteratur/litgeschichte
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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