idw - Informationsdienst
Wissenschaft
12/97 vom 1.8.1997
Ansteckungsgefahr in Überschwemmungsgebieten über Wochen hinaus erhöht
Das Robert Koch-Institut mahnt die Bevölkerung und Hilfskräfte in der überschwemmten Oderregion zur Vorsicht gegenüber ansteckenden Krankheiten und ruft die Betroffenen auf, das Angebot der kostenlosen Schutzimpfung gegen Hepatitis A und Typhus durch die Gesundheitsämter wahrzunehmen. Auch nach dem Abklingen der eigentlichen Überschwemmungskatastrophe wird über Wochen hinaus das Risiko erhöht sein, sich mit Krankheiten wie Typhus, Bakterienruhr, Hepatitis A und durch Coli-Bakterien ausgelöste Durchfälle anzustecken.
Die größten hygienischen Probleme werden sich erst nach dem Ende der Überschwemmung ergeben, wenn die Bewohner bei Aufräumarbeiten in Ihren Häusern, Kellern und Gärten intensiven Kontakt zu möglicherweise mit Fäkalien kontaminiertem Wasser haben.
Gegen die fäkal-oral übertragbaren Krankheiten schützt man sich am besten durch eine strikte Händehygiene und durch den Verzehr von ausschließlich hygienisch unbedenklichen Lebensmitteln, vor allem von sauberem Trinkwasser. Möglicherweise kontaminiert sind alle Lebensmittel, die mit Überschwemmungswasser in Berührung gekommen sind. Obst, insbesondere Fallobst und Gemüse aus dem eigenem Garten sollten nicht gegessen werden.
Besonders problematisch ist auch die gegenwärtige Nutzung von Einzelbrunnen zur Trinkwasserversorgung. Gartenbesitzer sollten daran denken, daß Wasser aus Teichen und Bächen nach einer Überschwemmung für die Bewässerung von Gemüse, Feldfrüchten, Obst u.ä. nicht mehr geeignet ist.
Das Robert Koch-Institut rät der betroffenen Bevölkerung sich bei der Reinigung ihrer Häuser und Wohnungen durch Gummistiefel, wasserdichte Handschuhe und wasserabweisende Kleidung vor dem Kontakt mit verkeimten Wasser zu schützen und sich vor der Zubereitung und dem Verzehr von Lebensmitteln sorgfältig die Hände zu waschen, nötigenfalls sogar zu desinfizieren.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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