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22.03.2002 11:58

Leuchtbakterien beweisen Wassergüte

Dr. Barbara Laaser (Pressestelle) Hochschulkommunikation
Fachhochschule Gelsenkirchen

    Professor Dr. Uwe Strotmann von der Fachhochschule Gelsenkirchen leistete Know-how-Transfer nach Brasilien.

    Verfahren ist auch bei deutschen Kläranlagen gängig.

    Gelsenkirchen. Aus dem brasilianischen Bundesstaat Bahia zurückgekehrt ist in der letzten Woche Prof. Dr. Uwe Strotmann vom Fachbereich Versorgungs- und Entsorgungstechnik der Fachhochschule Gelsenkirchen. Der Experte für Bioverfahrenstechnik hat dort in einer Kläranlage zusammen mit Prof. Dr. Eduardo Mendes da Silva von der Bundesuniversität Bahia ein biologisches Testverfahren zum Schutz des Meeres vor giftigen Einleitungen eingeführt. Die von dem Unternehmen Cetrel betriebene Kläranlage reinigt die Abwässer eines Chemieareals in der Nähe der kleinen Stadt Camaçari und könnte von ihrer Größe her die Abwässer von zehnmal so vielen Einwohnern reinigen wie in Gelsenkirchen wohnen. "Rund 150.000 Kubikmeter gereinigtes Abwasser fließen hier täglich über eine zwölf Kilometer lange Ablaufleitung in den Atlantik", erläutert Strotmann, "da ist es wichtig, dass der Einleiter sicher sein kann, dass von den Abwässern keine Gefährdung für Meeresfauna und -flora ausgehen."

    Der Verfahrenspartner, der für diese Sicherheit sorgt, ist eine Bakterie mit Namen Vibrio fischeri. Dieses Bakterium hat die Eigenschaft zu leuchten: Je gesünder es ist, je wohler es sich fühlt, umso mehr gelbgrünes Licht verströmt es. Normalerweise lebt Vibrio fischeri im offenen Meer, jetzt lebt es auch in den Laboren von Cetrel und bestätigte Strotmann und seinen Kollegen, dass der Giftgrad des Abwassers zwischen Kläranlageneinlauf und -auslauf um 85 Prozent sinkt. Im kontinuierlichen Einsatz sorgt die Leuchtbakterie von nun an für die Qualitätssicherung bei Cetrel.

    Daneben hat Strotmann noch weitere biologische Testverfahren zur Leistungsbeurteilung der Kläranlage eingeführt, etwa einen Test, der den Sauerstoffverbrauch und damit die Reinigungsleistung des Klärschlamms misst. Die Zusammenarbeit mit Brasilien soll bereits im kommenden Jahr eine Fortsetzung finden. Dann will Strotmann den Stickstoffabbau im Abwasser verbessern. Und auch dann werden wieder spezielle Bakterien seine Helfer sein, nämlich solche, die zunächst den Ammonium-Stickstoff zu Nitrat abbauen und anschließend Mikroorganismen, die das Nitrat zu reinem Stickstoff umwandeln, der als Hauptbestandteil der Luft gasförmig und unschädlich entweicht.

    Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Prof. Dr. Uwe Strotmann, Fachbereich Versorgungs- und Entsorgungstechnik der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (0209) 9596-142 oder 9596-315 (Dekanatssekretariat), Telefax (0209) 9596-144, E-Mail uwe.strotmann@fh-gelsenkirchen.de

    Zu dieser Meldung bieten wir auf Abruf ein Bild an.
    Bildinhalt:Gemeinsam mit Francisco Alves, Eduardo Mendes da Silva und Renato Reis (v.l.n.r.) hat Prof. Dr. Uwe Strotmann (ganz rechts) von der Fachchochschule Gelsenkirchen in einer brasilianischen Kläranlage einen biologischen Abwassertest eingeführt, der mit Leuchtbakterien arbeitet.
    Foto: FHG/ Abdruck honorarfrei

    Das Bild erhalten Sie als Originalbilddatei
    per Internet unter
    http://www.fh-gelsenkirchen.de/medieninformationen,
    per ISDN unter Telefon (0209) 9596-841.
    Bildcode: FHG-02-28-3

    Aussprachehilfe:
    Camaçari: gesprochen "Kamaßarí", Betonung auf der letzten Silbe


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-gelsenkirchen.de/medieninformationen


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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