idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Chemiker der Universität Jena erinnern seit heute (17. Januar) mit einer Gedenktafel an Ludwig Wolff
Am Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena erinnert seit heute (17. Januar) eine Gedenktafel an den Chemiker Ludwig Wolff (1859-1919). Wolff, der 1891 als Professor an die Jenaer Universität berufen wurde und hier bis zu seinem Tode 1919 wirkte, war ein Kind des Umbruchs. In einer Zeit, in der Umstürze und der Erste Weltkrieg das alltägliche Leben bestimmten, schaffte er es mit seinen außerordentlichen Leistungen, die Chemie als Fachgebiet maßgeblich voranzutreiben.
„Obwohl Ludwig Wolff auf eine Professur für Analytische Chemie berufen wurde, hat er auch als organischer Chemiker bahnbrechende Beiträge geleistet“, würdigt der geschäftsführende Institutsdirektor Prof. Dr. Ulrich S. Schubert die Leistungen Ludwig Wolffs. So seien u. a. zwei auch heute noch weltweit bekannte und verwendete Reaktionen mit seinem Namen unzertrennbar verbunden: die sogenannten Wolff-Umlagerungen (1912) und die Wolff-Kishner-Reduktion (1912), bei welcher Aldehyde und Ketone über ihre Hydrazonen zu entsprechenden Kohlenwasserstoffverbindungen reduziert werden.
Der 1859 in Neustadt a. d. Haardt geborene Ludwig Wolff besuchte Universitäten in Würzburg, München und Straßburg. In Straßburg wurde er 1882 mit seiner Arbeit „Über eine einfache Darstellungsweise und die Constitution des Valerolactions und über das chemische Verhalten der d-Oxycapronsäure“ promoviert. Seine Habilitation erlangte er 1885 mit der Abhandlung „Über einige Abkömmlige der Lävulinsäure“.
1891 wurde er als Professur für Analytische Chemie zur Unterstützung des Direktors des Chemischen Laboratoriums Ludwig Knorr nach Jena berufen. „Hier gilt er bis heute als Wegbereiter der Differenzierung der Chemie in Teilgebiete wie die Anorganische, Analytische, Organische, Physikalische und Technische Chemie“, erklärt Prof. Schubert. Darüber hinaus war Wolff ein Wissenschaftler, der es verstand, weit entfernte Gebiete der Chemie in seiner Lehre und Forschung zu verbinden. So beschränkte sich sein Wirken nicht nur auf die Analytische Chemie, sondern er forschte auch intensiv in der Organischen Chemie. „Er war ein vielfältiger und erfolgreicher Wissenschaftler. Die Gedenktafel gibt uns die Möglichkeit, Ludwig Wolff und seine Arbeit als Vorbild im Blick zu behalten“, so Schubert. Auch Wolffs Zeitgenosse und Kollege Ludwig Knorr würdigte Wolff als Wissenschaftler und Mensch, der „bis zuletzt sein Amt mit voller Hingabe verwaltet“ und „mit regem Interesse das Schicksal seiner zahlreichen Schüler verfolgt und ihnen helfend zur Seite gestanden“ habe.
Kontakt:
Prof. Dr. Ulrich S. Schubert
Institut für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Humboldtstraße 10, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 948200
E-Mail: Ulrich.Schubert[at]uni-jena.de
Der Direktor des Instituts für Organische Chemie und Makromolekulare Chemie Prof. Dr. Ulrich S. Schu ...
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Chemie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).