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Neuer Dekan am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt wird der Berliner Soziologe Prof. Dr. Hans Joas. Der 53-jährige Wissenschaftler tritt am 1. April 2002 die Nachfolge von Prof. Dr. Wolfgang Schluchter an, der das Kolleg aufbaute und seit vier Jahren leitete. Dieser kehrt jetzt wieder nach Heidelberg zurück. Die offizielle Amtsübergabe erfolgt im Rahmen der Eröffnung des Akademischen Jahres am Kolleg am 8. April 2002 im Erfurter Augustinerkloster.
Prof. Joas akademische Karriere ist eng mit der Freien Universität Berlin verbunden, wo er 1981 im Fach Soziologie habilitiert wurde. Seine erste Professur übernahm er 1987 am Institut für Soziologie der Universität Erlangen Nürnberg. Zuvor war er Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin, Gastprofessor in Tübingen, Chicago und Toronto und Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1990 berief ihn das John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikanische Studien der Freien Universität Berlin auf den Lehrstuhl für Soziologie. Weitere Gastprofessuren führten ihn an die Universitäten von Uppsala, Madison/ Wisconsin und die New School of Social Research, New York.
Rufe an renommierte amerikanische Universitäten lehnte er ab. Er ist ständiges Mitglied im "Committee on Social Thought" der University of Chicago und ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften Berlin-Brandenburg.
In Erfurt übernimmt er neben der Leitung des Kollegs die Max-Weber-Professur, eine der herausgehobenen C4-Professuren der Universität. Das Max Weber-Kolleg ist eine fakultätsähnliche zentrale Einrichtung der Universität Erfurt für Forschung und Lehre. Es zeichnet sich durch eine besondere Organisationsform aus. Diese besteht in der Verbindung von Center for Advanced Study, Forschungsinstitut und Graduiertenkolleg. International anerkannte Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen werden auf Zeit zu wissenschaftlichen Mitgliedern (Fellows) bestellt. Sie beteiligen sich an einem langfristig angelegten Forschungsprogramm und unterrichten Doktoranden und Habilitanden (Kollegiaten). Diese behandeln in ihren Doktor- und Habilitationsarbeiten Aspekte dieses Forschungsprogramms.
Obgleich der Lehrkörper aus Vertretern verschiedener Disziplinen besteht und die Kollegiaten ihr Examen in einer Disziplin ablegen, gilt darüber hinaus der Grundsatz des inter- und transdisziplinären Forschens. Jeder Forscher am Kolleg wird bei seiner Arbeit mit den theoretischen Perspektiven und methodischen Verfahren anderer Disziplinen konfrontiert. Je nach ihrem disziplinären Schwerpunkt können Kollegiaten zum Dr. rer. pol. oder zum Dr. phil. promoviert werden. Promotionsverfahren führt das Kolleg selbst durch.
Weitere Informationen: http://www.uni-erfurt.de/maxwe/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Wirtschaft
überregional
Organisatorisches, Personalia
Deutsch
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