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Kommunionsunterricht hat nicht nur bei den teilnehmenden Kindern, sondern zum Teil sogar bei ihren Eltern einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung von religiösen Wertvorstellungen und Religiosität. Das zeigen Ergebnisse einer Längsschnittstudie, die von der Forschungsgruppe „Religion und Gesellschaft“ durchgeführt wird. Die Einführung in den christlichen Glauben hat danach trotz ihres vergleichsweise geringen Zeitaufwands eine signifikante Wirkung. Beteiligt an der Studie sind auch Wissenschaftler der Universität Heidelberg. Weitere Erkenntnisse aus den Forschungen werden im Rahmen eines Kolloquiums am 8. Februar 2012 an der Ruperto Carola vorgestellt.
Heidelberg, 30. Januar 2012
„Kommunionsunterricht wirkt sich deutlich auf Entwicklung von Religiosität aus“
Forschungsgruppe „Religion und Gesellschaft“ stellt Ergebnisse einer Längsschnittstudie vor
Kommunionsunterricht hat nicht nur bei den teilnehmenden Kindern, sondern zum Teil sogar bei ihren Eltern einen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung von religiösen Wertvorstellungen und Religiosität. Das zeigen Ergebnisse einer Längsschnittstudie, die von der Forschungsgruppe „Religion und Gesellschaft“ durchgeführt wird. Die theoretische und praktische Einführung in den christlichen Glauben hat danach trotz ihres vergleichsweise geringen Zeitaufwands eine signifikante Wirkung. Beteiligt an der Studie sind auch Wissenschaftler der Universität Heidelberg. Weitere Erkenntnisse aus den Forschungen sowie Details der noch laufenden Langzeitstudie werden im Rahmen eines Kolloquiums am 8. Februar 2012 an der Ruperto Carola vorgestellt.
Der Forschungsgruppe gehören Theologen und Sozialwissenschaftler der Universitäten Tübingen, Bonn, Heidelberg und Dortmund sowie der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main an. Die Forscher untersuchen die durch Religiosität beeinflussten Prozesse der Wertvermittlung. „Religion ist ein wichtiger Faktor für gesellschaftliche Entwicklungen. Über die Prozesse, wie beim Individuum Religiosität entsteht und welche Bedeutung die kirchliche Katechese dabei hat, gibt es jedoch nur wenig wissenschaftliche Erkenntnisse“, erklärt der Soziologe Prof. Dr. Dieter Hermann vom Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg. Ziel des im März 2010 gestarteten dreijährigen Forschungsprojekts ist es, diese Prozesse besser zu verstehen. Die Arbeiten werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit über 600.000 Euro finanziert.
Im Fokus der Studie stehen Kinder im Alter von etwa acht bis neun Jahren. Da in diesem Alter katholische Kinder Kommunionsunterricht erhalten, wird in der Studie insbesondere die Wirkung dieses Unterrichts untersucht. Dazu wurden Kinder und Eltern aus ganz Deutschland mehrfach sowie Katecheten und Pfarrer einmal befragt. „Die Ergebnisse sind überraschend positiv“, erläutert Prof. Hermann: Nahezu alle Kinder (89 Prozent) und die überwiegende Mehrheit der Eltern (76 Prozent) bewerten die Erstkommunionskatechese mit einer guten oder sehr guten Note.
Zu der Veranstaltung am 8. Februar werden rund 50 Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis erwartet. Mitglieder der Forschungsgruppe „Religion und Gesellschaft“ sind neben Prof. Hermann die Religionspädagogen Prof. Dr. Albert Biesinger (Tübingen) und Prof. Dr. Reinhold Boschki (Bonn), der Theologe Prof. Dr. Norbert Mette (Dortmund) sowie Prof. Dr. Dr. Klaus Kießling von der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt am Main. Informationen zu dem Projekt sind unter http://www.frg.de.tf zu finden.
Hinweis an die Redaktionen:
Das Kolloquium findet am 8. Februar von 10 bis 13 Uhr im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg, Hauptstraße 242, statt. Anmeldungen nimmt Nicole Toms unter toms@krimi.uni-heidelberg.de entgegen.
Kontakt:
Prof. Dr. Dieter Hermann / Dr. Angelika Treibel
Institut für Kriminologie, Telefon (06221) 54-7449, -7479
hermann@krimi.uni-heidelberg.de
treibel@krimi.uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
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