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24.02.2012 09:49

Liebe zu den alten Sprachen

Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Susanne Daub ist neue Professorin für Mittel- und Neulateinische Philologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena

    „Ich habe im Studium die Liebe zur Wissenschaft entdeckt“, sagt Prof. Dr. Susanne Daub von der Universität Jena und will damit betonen, dass ihr die heutige Professur für Mittel- und Neulateinische Philologie nicht in die Wiege gelegt war. Doch sie tut, was alle Verliebten tun: Sie investiert viel Zeit in ihre Leidenschaft. So studiert die gebürtige Dortmunderin Latein, Englisch und Romanistik an den Universitäten Münster, Tübingen, Köln und Sevilla. Sie promoviert 1996 als Beste ihres Jahrgangs in Köln über Leonardo Brunis Rede auf Nanni Strozzi. Diese Rede des Staatskanzlers von Florenz (1369-1444) auf einen gefallenen Bürger-Soldaten hat Daub entdeckt und transkribiert und ist von „dem idealen Menschenbild“ begeistert. „Bruni war ein Humanist und Liebhaber der alten Sprachen“, schwärmt die neue Jenaer Latinistin, die sich „als Literaturwissenschaftlerin“ sieht, von Brunis über 60 aufgefundenen Reden. Gerade solche Geschichten über Menschen erzählt Daub gerne und vermittelt dabei intensiv den Reiz der alten Sprachen.

    Diese Begeisterung will Susanne Daub auch ihren Studierenden vermitteln und setzt dabei stark auf „Eigenverantwortung“. „Ich versuche, Studierende möglichst früh an die Forschung heranzuführen“, etwa durch Neu-Editionen und Feldforschung. „Man entdeckt permanent Neues“, ist die offene Wissenschaftlerin sicher und sieht gerade darin einen großen Reiz ihres Faches, das „eine unglaubliche Textmenge“ umfasst.

    Schier Unglaubliches widerfährt der vielsprachigen Wissenschaftlerin selber im Alter von 33 Jahren. „Aus Zufall“, wie sie es nennt, wird Susanne Daub als Lehrstuhlvertretung an die Harvard University berufen und stürzt sich auch hier wieder voller Elan in die Arbeit. Ihre wissenschaftliche Karriere läuft reibungslos bis hin zur Habilitation, die sie 2004 in Köln abschließt. Im Mittelpunkt stehen die poetischen Strategien des späteren Bischofs Laurentius von Durham (1110-1154), der als Epiker ein großes Bibel-Epos verfasste. „Man muss die Bibel kennen, um das Mittelalter zu verstehen“, ist Prof. Daub überzeugt, der dies als Pfarrerstochter sicher etwas leichter fällt.

    Doch nun geht es Susanne Daub wie vielen Geisteswissenschaftlern. Es gibt keine geeignete Stelle in der Wissenschaft, so wird sie 2006 Lehrerin an einem Gymnasium in Korbach. Ein Brotberuf, „aber keine zweite Wahl“, der ihr in den folgenden fünf Jahren viel Freude bereitet: „Ich unterrichte wirklich gerne“. Parallel zum Schulunterricht geht sie einer Lehrtätigkeit an der Uni Kassel nach – und folgt in diesem Semester dem Ruf nach Jena.

    Hier will sich die 48-jährige Latinistin nun intensiv mit Historikern, Literaturwissenschaftlern und Theologen vernetzen und vielfältige Forschungsprojekte angehen, wie: Lateinische Architekturbeschreibungen von Italien, Schuldichtung im Mittelalter, Laurentius von Durham sowie die Frage, wie weit moderne Literaturtheorien auf geistliche und weltliche Lyrik des lateinischen Mittelalters anzuwenden sind. Nicht zuletzt sind ihr für Forschung und Lehre, „die eng zusammenhängen“, die Neu-Editionen lateinischer Texte wichtig. Sie und ihre Studierenden übersetzen diese Texte, um sie einer weiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn manche Liebe teilt man gerne.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Susanne Daub
    Institut für Altertumswissenschaften der Universität Jena
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944835
    E-Mail: susanne.daub[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Die neue Jenaer Latinistin Prof. Dr. Susanne Daub.
    Die neue Jenaer Latinistin Prof. Dr. Susanne Daub.
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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