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Karl-Hansen-Gedächtnispreis für Münchner Dermatologen
Der alle drei Jahre von der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunoloie (DGAI) vergebene Karl-Hansen-Gedächtnispreis ging in diesem Jahr anteilig an den Dermatologen Privatdozent Dr. Andreas Wollenberg, Klinik für Dermatologie und Allergologie am Klinikum der Universität München.
Wollenberg wurde für eine Arbeit ausgezeichnet, in der er zeigen konnte, dass in der Haut von Neurodermitikern neben den schon seit dem 19. Jahrhundert bekannten und bereits gut erforschten Langerhans Zellen eine zweite Zellpopulation in der äußersten Hautschicht, der Epidermis, existiert. Diese schwer nachzuweisenden sogenannten 'inflammatorischen dendritischen epidermalen Zellen' (IDEC) sind in der Lage, große Mengen des für Allergien und immunologische Abwehr von Parasiten wichtigen Immunglobulins IgE auf ihrer Zelloberfläche zu binden. Wollenberg hat in seiner Arbeit "Immunphänotypische und ultrastrukturelle Charakterisierung epidermaler Langerhans Zellen und inflammatorischer dendritischer epidermaler Zellen beim atopischen Ekzem" diese Zellen in den letzten neun Jahren beschrieben und ihr Verhalten in der Entstehungsphase der Neurodermitis und während der Abheilung der Entzündungsherde untersucht. "Mit der Charakterisierung dieser Zellen könnte die Grundlage für gezieltere und damit nebenwirkungsärmere Behandlungsform der Neurodermitis gelegt sein", so Wollenberg.
Die Neurodermitis ist eine Ekzemform, an deren Entstehung individuell immunologische (zum Beispiel Umweltallergene, Störungen der Immunabwehr) und nicht-immunologische (zum Beispiel psycho- und neurovegetative Störungen, Fettstoffwechselstörungen der Haut) Faktoren beteiligt sind. Die Disposition wird vermutlich von mehreren Genen vererbt. Mit einem Vorkommen von 10 % bei Kindern und jungen Erwachsenen ist das atopische Ekzem eine der häufigsten Dermatosen.
Wollenberg, Jahrgang 1963, Hautarzt und Allergologe, ist seit 1989 an der Dermatologischen Klinik.
http://www.klinikum-uni-muenchen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Personalia
Deutsch
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