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16.04.2002 14:06

Ausbildung von GrundschullehrerInnen in Siegen wieder Spitze

Kordula Lindner-Jarchow M. A. Stabsstelle für Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Siegen

    Fast 700 Lehramtsanwärterinnen und -anwärter in Baden-Württemberg hat der Siegener Pädagoge Hans Brügelmann im letzten Jahr zu ihrer Einschätzung des Studiums befragt. Damit hat er eine Untersuchung wiederholt, die er bereits 1999/2000 mit fast 1.500 Lehramtsanwärterinnen bzw. -anwärtern in Nordrhein-Westfalen durchgeführt hatte.

    Damals hatte die Ausbildung im nordrhein-westfälischen Siegen im Vergleich mit den anderen sieben Hochschulen des Landes, die Grundschullehrerinnen und -lehrer ausbilden, am besten abgeschnitten. Platz 1 im Gesamturteil, in den Erziehungswissenschaften, in Deutsch und vor allem bei der Betreuung in der Hochschule und bei den Praktika zeichneten das Siegener Profil aus.

    Aber auch in Siegen ist nicht alles Gold, was glänzt

    Dennoch blieb ein Wermutstropfen: Auch als beste Hochschule erntete Siegen auf den meisten Kriterien nur ein befriedigend. Ist die Lehrerausbildung generell so schlecht oder sind die Studierenden der Pädagogik besonders kritisch gegenüber Schwächen in der Lehre?
    Um ihre Urteile besser einschätzen zu können, wiederholte Professor Brügelmann seine Untersuchung in Baden-Württemberg. Dort werden die Lehrerinnen/Lehrer noch an Pädagogischen Hochschulen ausgebildet, die sich nur der Lehrerausbildung widmen. Insbesondere gilt ihre Lehre als praxisnäher. Ein härterer Test für die Siegener Ausbildung also als der Vergleich mit den anderen Universitäten in Nordrhein-Westfalen.
    Um so erfreulicher das Ergebnis: Auch im Vergleich mit den sechs PHen in Baden-Württemberg behält Siegen seine Spitzenposition - selbst bei der Beurteilung der Praktika. Für den Erzihungswissenschaftler überraschend: "Die Unterschiede zwischen den beiden Systemen 'Universität' und 'PH' sind minimal. Im Vergleich dazu streuen die Ergebnisse zwischen den Hochschule und zwischen verschiedenen Fächern an derselben Hochschule wesentlich stärker." Anmerkungen von Studierenden in den Fragebögen machen zusätzlich deutlich, dass es letztlich sogar auf die einzelnen DozentInnen ankommt. Studien- und Prüfungsordnungen spielen für die Qualität der Ausbildung eine viel geringere Rolle als die Kompetenz und das Engagement der Lehrenden. Da haben kleine Hochschulen sicher Vorteile, zumal wenn die LehrerInnenausbildung für ihr Überleben so wichtig ist wie in Siegen. Aber die Größe allein ist es auch nicht. Selbst in Siegen ist nicht alles Gold, was im Vergleich mit den anderen Hochschulen glänzt.
    Prof. Brügelmann: "So erfreulich unser Ergebnis auch im Vergleich mit den anderen Hochschulen ist: Redlicherweise müssen wir uns eingestehen, dass wir die Einäugigen unter lauter Blinden sind. Ich bin sehr froh, dass die Prüfungsordnung in Nordrhein-Westfalen im Sommer geändert wird. Damit sind wir gezwungen, noch einmal sehr gründlich darüber nachzudenken, was wir inhaltlich und in der Form der Lehre verbessern können. Zudem gibt es einzelne Fächer, in denen wir nicht so gut sind wie die anderen. Auch da ist einiges zu tun."

    Info und bei Rückfragen: oase@paedagogik.uni-siegen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-siegen.de/~agprim


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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