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17.04.2002 17:14

Neues Semester-Ticket enthält erstmals Abendregelung für alle Studierenden

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Vertrag für das neue Semester-Ticket unterzeichnet - Im Rahmen eines Pilotversuchs: Abendticket für alle Studierenden - Einführung des neuen Angebots zum Wintersemester 2002/2003

    Nachdem der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) im Februar 2001 die bisherige Semester-Ticket-Vereinbarung zum 1. Oktober 2002 gekündigt hatte, konnte heute nach langen Verhandlungen in der Bel Etage der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ein neuer Vertrag über die Fortführung des Semester-Tickets unterzeichnet werden. Als Vertragspartner fungieren die Universität Heidelberg, das Studentenwerk Heidelberg sowie die Pädagogische Hochschule Heidelberg (PH) auf der einen Seite, die Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB) sowie die Unternehmensgesellschaft Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (URN) und die Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) auf der anderen Seite.

    Der Verkaufspreis des neuen Tickets beträgt ab dem 1. Oktober 2002 pro Semester 68,00 Euro und darf bis zum 30. Oktober 2005 den Betrag von 79,00 Euro pro Semester nicht überschreiten. Im Rahmen eines ab dem 1. Oktober 2002 laufenden Pilotversuchs wird in den Abendstunden der Studierendenausweis in Verbindung mit einer personalisierten Bescheinigung als Fahrausweis anerkannt. Damit können auch diejenigen Studierenden öffentliche Verkehrsmittel nutzen, die kein Semester-Ticket erwerben. Diese Regelung gilt täglich ab 19 Uhr für die Nutzung der Verbundsverkehrsmittel im Bereich der Waben 125, 105, 135 und 145 (Heidelberg, Eppelheim, Dossenheim/Schriesheim und Leimen/Sandhausen/Nußloch). Begleitet wird der Pilotversuch durch eine vom VRN durchgeführte Marktuntersuchung. Im Falle eines positiven Untersuchungsergebnisses bemühen sich beide Vertragsparteien um eine verbundweite Einführung der Abendregelung.

    Zur Mitfinanzierung des Semester-Tickets entrichten die Hochschulen an die Verkehrsunternehmen für jedes Semester einen Grundbeitrag für jeden zahlungspflichtigen immatrikulierten Studierenden. Dieser Solidarbeitrag, den alle immatrikulierten Studierenden unabhängig von der Nutzung des Semester-Tickets bezahlen müssen, beträgt ab dem Wintersemester 2002/2003 bis zum Sommersemester 2005 13,50 Euro pro Semester, für die Dauer der Abendregelung wird dieser Beitrag um zusätzliche 3,50 Euro auf 17 Euro erhöht.

    Zufriedenheit nach den Verhandlungen

    Der Arbeitskreis Semester-Ticket der Fachschaftskonferenz und des AStA der Pädagogischen Hochschule - vertreten durch Thomas Richter - zeigte sich bei der Vertragsunterzeichnung zufrieden mit den erfolgreichen Verhandlungen: "Der Arbeitskreis Semester-Ticket der Fachschaftskonferenz und des AStA der PH ist zufrieden mit den erfolgreichen Verhandlungen. Die vom Arbeitskreis Semester-Ticket schon seit Jahren angestrebten Angebotsverbesserungen für alle Studierenden, die den Grundbetrag bezahlen, werden für die Zukunft den Fortbestand eines gerechten Semester-Tickets ermöglichen. Die Nutzung des Nahverkehrsangebots mit dem Studi-Ausweis, täglich ab 19 Uhr, wird sicher zu einer weiteren Verkehrsentlastung in Heidelberg führen. Die relativ großen Zugeständnisse seitens der Uni bezüglich des Grundbetrags sowie die provinzielle Einschränkung des Abendtickets auf Heidelberg geben jedoch bereits jetzt die Richtung für weitere Verhandlungen in der Zukunft vor. Auch eine Ausweitung des Zusatzangebots auf das ganze Wochenende ist erforderlich."

    Wie Prof. Dr. Peter Hommelhoff, Rektor der Universität Heidelberg, ausführte, sei der jetzt neu abgeschlossene Vertrag ein "Experiment für beide Seiten. Und wenn es gut geht, lässt es sich ausbauen." Wichtig sei, dass nun ein "Paket abgeschlossen wurde, das allen Studierenden einen greifbaren Vorteil verschafft, wobei ich hier insbesondere an das Abendticket denke." Abschließend dankte der Rektor dem VRN und den angeschlossenen Unternehmen - insbesondere der HSB -, "dass sie sich darauf einlassen".

    Kompromiss zwischen wirtschaftlichen und studentischen Interessen

    "Unser Interesse als Verkehrsverbund ist es, das Semester-Ticket an allen Hochschulen des Verbundgebietes anzubieten", so Dr. Wolfgang Wagner, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN). "In diesem Sinne freuen wir uns natürlich sehr, dass heute auch die größte Hochschule im Verbundgebiet den Semester-Ticket-Vertrag unterzeichnet."

    Der Pilotvertrag sei übrigens bereits im November letzten Jahres mit dem Studentenwerk Mannheim ausgehandelt worden, führte Horst Kummerow, Geschäftsführer der Unternehmensgesellschaft Verkehrsverbund-Rhein-Neckar GmbH, aus. " Mit diesem Vertrag wurde ein Kompromiss zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Verkehrsunternehmen und denen der Studierenden gefunden." Und was die Abendregelung angehe: "Aus unserer Sicht ist die Abendregelung ein interessanter, zunächst zeitlich begrenzter Versuch, den wir auf ausdrücklichen Wunsch der Universität Heidelberg in den Semester-Ticket-Vertrag aufgenommen haben. Wir werden diesen Versuch genau beobachten und im Rahmen einer Marktuntersuchung auch bewerten."

    Dr. Manfred Vogt, Vorstand der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB), erinnerte daran, dass die erfolgreiche Geschichte des Semester-Tickets vor rund zehn Jahren in Heidelberg begann. Wie schon bei der Karte ab 60, deren 10. Geburtstag man vor wenigen Tagen gefeiert habe, und bei dem ebenfalls zuerst in Heidelberg eingeführten Job-Ticket sei die HSB auch beim Semester-Ticket Partner des Verbundes bei innovativen Lösungen gewesen, die anschließend verbundweit erfolgreich wurden. Er wolle nicht ausschließen, dass bei der Abendregelung des Semester-Tickets Heidelberg und die HSB erneut Pionierleistungen für den Verbund erbringen. Die Marktuntersuchung werde den Nachweis erbringen, ob diese Angebotsstruktur den Interessen der Beteiligten gerecht werde.

    Aus dem studentischen Alltag nicht mehr wegzudenken

    Zufrieden zeigte sich auch Prof. Dr. Ludwig Schwinger, Rektor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (PH). Er führte aus: "Die Mobilität der Studierenden mit öffentlichen Verkehrsmitteln hat Vorrang vor der Benutzung eigener Kraftfahrzeuge. Wir sind an einer guten Abstimmung der Verbindungen zwischen Bus und Bahn interessiert." Um die Attraktivität des künftigen Abendtickets zu erhöhen, lege die Pädagogische Hochschule Wert auf eine "Verbesserung der Fahrzeiten in den Nachtstunden". Und: "Von der zukünftigen Stabilität der Preise wird die Akzeptanz des Semester-Tickets abhängen."

    Dieter Gutenkunst, der Geschäftsführer des Heidelberger Studentenwerks, verwies schließlich auf die soziale Dimension des Semester-Tickets und betonte, dass "das vor nunmehr fast einem Jahrzehnt in Heidelberg eingeführte Semester-Ticket aus dem studentischen Alltag kaum mehr wegzudenken" sei. "Die sozial schwächer gestellten Studierenden - und das sind die meisten - sind auf diese Möglichkeit der kostengünstigen Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel fast schon existenziell angewiesen. Ich bin daher sehr froh, dass es gelungen ist, einen Kompromiss zwischen den Beteiligten zu erzielen, der den Weiterbestand des Angebots Semester-Ticket sichert und der darüber hinaus erstmalig Vergünstigungen für alle Studierenden mit sich bringt."

    Oliver Fink

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    Beate Siegel
    Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH
    Tel. 0621 1077039, Fax -70
    b.siegel@vrn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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