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21.03.2012 14:18

2035 wird Phosphor knapp

Ingrid Rieck Presse und Kommunikation
Universität Rostock

    WissenschaftsCampus Phosphorforschung in Rostock sucht nach Lösungswegen

    Schon 2035, so sagen Wissenschaftler voraus, wird der Rohstoff Phosphor im Boden nicht mehr ausreichend zur Verfügung stehen. Phosphor (P) ist für alle Lebewesen ein essenzielles Nährelement und in der Landwirtschaft mitverantwortlich für das Pflanzenwachstum. Aufgrund der weltweit begrenzten P-Vorkommen wird schon ab etwa 2035 global die Nachfrage das Angebot an P-Mineralen übersteigen. Die daraus folgende Verknappung kann die weltweite Lebensmittelproduktion bedrohen.

    Lösungsstrategien zur Vermeidung einer solchen Verknappung zu erarbeiten, ist Anliegen einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit der Universität Rostock mit drei Leibniz-Instituten der Wissenschaftsregion Rostock: Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) und Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN). Seitens der Universität Rostock sind in diesem WissenschaftsCampus die Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät (AUF), die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät (MNF) und die Juristische Fakultät (JUF) beteiligt. „Die sich daraus ergebende hohe Interdisziplinarität dieses WissenschaftsCampus’ ermöglicht eine umfassende Erforschung und Modellierung als Voraussetzung für ein nachhaltiges Management von Phosphor-Stoffströmen“, sagt Professor Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock. Offizieller Startschuss ist der morgen (22.03.2012) in Rostock stattfindende Workshop WissenschaftsCampus Phosphorforschung, an dem neben Wissenschaftlern aller genannten Einrichtungen auch der Rektor der Universität Rostock, der Vize-Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und der Leiter der Abteilung Wissenschaft und Forschung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommerns teilnehmen.

    Ziel des WissenschaftsCampus Phosphorforschung ist es, Strategien zu entwickeln, welche die P-assoziierten Stoffströme schließen und somit durch eine effizientere P-Ausnutzung den Abbau der Lagerstätten erheblich verringern. „Aufgrund der zentralen Bedeutung von Phosphor in den unterschiedlichsten Produktions- und Umweltsystemen ist für die Entwicklung dieser Strategie eine interdisziplinare Herangehensweise in der Forschung unumgänglich“, sagt Prof. Dr. Peter Leinweber vom Institut für Bodenkunde der Universität Rostock, der in der P-Forschung eine der großen wissenschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre sieht.

    Durch die Bündelung fachlicher Kompetenzen universitärer Einrichtungen und der ansässigen außeruniversitären Leibniz-Institute soll der geplante WissenschaftsCampus mit dem provisorischen Arbeitstitel „Phosphorforschung“ den notwendigen Rahmen schaffen. Der WissenschaftsCampus ist eine gemeinsame geförderte Initiative von mindestens einer Leibniz-Einrichtung, einer Universität sowie des jeweiligen Sitzlandes. Dadurch sollen die regionale Partnerschaft zwischen Universität und Leibniz-Einrichtungen gefördert, Exzellenzen gebündelt und vernetzt sowie strategische Forschungen und Entwicklungen an interdisziplinären Forschungsthemen unterstützt werden.

    Eine Vorreiterstellung bei Erforschung geschlossener P-Kreisläufe ist insbesondere für agrarisch geprägtes Land wie Mecklenburg-Vorpommern entscheidend zur Sicherung einer nachhaltigen Landwirtschaft. Die Professur für Bodenkunde an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät hat dabei eine Koordinierungsfunktion übernommen. Bisher sind im WissenschaftsCampus Phosphorforschung 25 Forschergruppen mit einschlägiger Expertise aktiv.

    Der Workshop am 22.03.2012 dient zur genaueren thematischen Fokussierung des geplanten WissenschaftsCampus Phosphorforschung sowie zur Erarbeitung konkreter Forschungsfragen und Projektideen zwischen den beteiligten Forschergruppen. Schon in der Vorbereitungsphase des WissenschaftsCampus´ wurde ein multilaterales Projekt mit dem Titel „Hohe Phosphor-Ausnutzung aus Gärresten unter Berücksichtigung der Fest-Flüssig-Trennung“ mit Beteiligung der AUF, IOW, LIKAT, bei der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe eingereicht. Weitere Projekte sind in Vorbereitung.

    Zwei Fachvorträge werden auf dem Workshop in die Thematik einführen: Dr. Paul Withers von der Prifysgol Bangor University/UK wird über die wissenschaftlichen Herausforderungen der weltweiten P-Verknappung sprechen. In seiner Forschung beschäftigt sich Dr. Withers insbesondere mit der Zirkulation, dem Transfer sowie dem Management von Phosphor in terrestrischen und aquatischen Ökosystemen. Im zweiten Vortrag wird von Prof. Felix Ekardt, Universität Rostock, die „Phosphorknappheit und Landnutzung als gesellschaftliches & juristisches Problem“ näher beleuchtet.

    Da die Vernetzung der Forschungsgruppen zum großen Teil über die spezifischen Analysen und Modellierungsmethoden erfolgt, ist für den Herbst 2012 ein P-Methodenworkshop mit internationaler Beteiligung geplant. Dieser erfolgt in Zusammenarbeit mit der Kommission Bodenchemie der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft.

    Der Workshop am 22.03.2012 findet in der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik der Universität Rostock, Hörsaal Experimentalgebäude, Einsteinstraße 2, statt. Beginn ist 9.00 Uhr, voraussichtliches Ende 17.30 Uhr.

    Kontakt:
    Universität Rostock
    Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
    Lehrstuhl für Bodenkunde
    Prof. Dr. Peter Leinweber
    Fon: +49 (0)381 498 3120
    eMail: peter.leinweber@uni-rostock.de

    Presse+Kommunikation
    Dr. Ulrich Vetter
    Fon: +49 (0)381 498 1013
    eMail: ulrich.vetter@uni-rostock.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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