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Astronom Prof. Dr. Reinhard Genzel spricht am 4. April im Ernst-Abbe-Kolloquium
Aus Literatur und Science-Fiction-Filmen sind sie nicht mehr wegzudenken: Schwarze Löcher. Jene Himmelserscheinungen entstehen aus dem Kollaps eines massereichen Sterns. Aus ihrer extremen Anziehung kommt nichts heraus, auch keine Strahlung. Daher heißen sie „schwarz“ und gelten – nicht nur in der Kunst – als extrem gefährlich und zugleich bedeutsam bei der Entstehung neuer Galaxien. Bereits in Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie kommen Schwarze Löcher vor. Doch lange Zeit waren sie nur Theorie. Spätestens seit der Entdeckung der Quasare vor etwa 40 Jahren haben sich die Indizien gehäuft, dass in den Zentren von Milchstraßensystemen massive Schwarze Löcher sitzen. Dass sich selbst in der Mitte unseres Universums ein supermassives schwarzes Loch namens Sagittarius A befindet, das hat Prof. Dr. Reinhard Genzel entdeckt.
Der Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (MPE) in Garching bei München und Professor an den Universitäten Berkeley (Kalifornien, USA) und München wird über seine Entdeckungen am 4. April im Zeiss-Planetarium (Am Planetarium 5) in Jena sprechen. Der öffentliche Vortrag „Massereiche Schwarze Löcher und Galaxien“ findet im Rahmen des Ernst-Abbe-Kolloquiums statt. Das Ernst-Abbe-Kolloquium, das von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Ernst-Abbe-Stiftung ausgerichtet wird, beginnt um 17.00 Uhr, der Eintritt ist frei.
Dem heute 60-jährigen Physiker und Astronomen und seinem Team gelang 2002 mit dem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) die Beobachtung eines Sterns, der das galaktische Schwerkraftzentrum innerhalb von nur 15 Jahren umkreist, sich ihm bis zu 17 Lichtstunden annähert und dabei eine Geschwindigkeit von fast 30 Millionen Kilometern pro Stunde erreicht. Dadurch konnten andere Erklärungen für die Masse im Zentrum der Milchstraße ausgeschlossen und das zentrale Schwarze Loch erstmals eindeutig nachgewiesen werden. Dank neuer Beobachtungstechnologien ist „klar geworden, dass die meisten Galaxien massive Schwarze Löcher beherbergen, und dass diese Schwarzen Löcher bereits etwa eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden sein müssen“, sagt Prof. Genzel.
In seinem Vortrag beim Ernst-Abbe-Kolloquium wird der vielfach ausgezeichnete Wissenschaftler, dem Mitte Mai mit dem Crafoord-Preis in Astronomie 2012 der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften eine der höchsten Auszeichnungen in seinem Fachgebiet überreicht wird, diese neuen Messungen und ihre Konsequenzen für die Entstehung von Schwarzen Löchern im frühen Universum sowie die unerwarteten Resultate über den dichten Sternhaufen in der unmittelbaren Umgebung des Schwarzen Lochs diskutieren.
Der Astronom Prof. Dr. Reinhard Genzel spricht am 4. April im Ernst-Abbe-Kolloquium in Jena.
Foto: privat
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