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Wissenschaft
Die Hochschule Bochum und das Internationale Geothermiezentrum dürfen im Bochumer Süden nach neuen Bodenschätzen suchen.
Die Bezirksregierung Arnsberg hat als oberste Bergaufsichtsbehörde in NRW der Hochschule Bochum und dem Internationalen Geothermiezentrum (GZB) offiziell das Erlaubnisfeld „Zukunftsenergien“ zur Aufsuchung von Erdwärme zugewiesen.
Erdwärme – Geothermie – unterliegt, abseits der privaten Nutzung auf und für das eigene Grundstück, denselben Regularien wie andere Bodenschätze, z.B. Kohle, Öl oder Erze. Um den Bodenschatz aufsuchen und in einem späteren Stadium auch gewinnen zu dürfen, bedarf es daher einer Genehmigung nach Bergrecht, die in ganz NRW von der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg erteilt wird.
Diese Erlaubnis haben die Hochschule Bochum und das in Bochum ansässige Internationale Geothermiezentrum nun erfolgreich beantragt. Den Wissenschaftlern der Hochschule geht es dabei zunächst weniger um die Möglichkeiten kommerzielle Anwendungen umzusetzen, vielmehr ist das bergrechtliche Feld Herzstück der neuen Forschungsgroßinfrastruktur, die, mit Mitteln des Landes NRW, aktuell an der HS Bochum gebaut wird. Hier in Bochum kommen zukünftig Forscher aus dem weltweiten Netzwerk des GZB mit Unternehmen aus der Geothermiebranche zusammen, um unter in-situ-Bedingungen neue Technologien und Produkte der Geothermie zu erforschen, zu testen und bis zur Marktreife zu entwickeln.
Das Feld erstreckt sich rund um die Hochschule Bochum und das Internationale Geothermiezentrum auf einer untertägigen Fläche von ca. 50 km² und beschreibt dabei nahezu ein Quadrat mit 7 km Kantenlänge. Größtenteils im Bochumer Süd-Westen gelegen werden die Städte Hattingen und Witten, angrenzend an den Kemnader See, auch angeschnitten. Über Tage wird man auf dieser Fläche keine Veränderungen bemerken können, die Erschließung der geothermischen Ressource und die wissenschaftlichen Arbeiten werden alle zentral vom Standort der Bochumer Hochschule aus durchgeführt.
Seit einiger Zeit schon sucht das GZB den Kontakt zu Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit in den angrenzenden Kommunen. Der offene Diskurs über die neue Technologie ist für die Bochumer genauso wichtig, wie die technischen Neuerungen, die rund um die Hochschule entwickelt werden.
Mit der Bezeichnung „Zukunftsenergien“ für das Geothermiefeld geben die Erlaubnisempfänger ihrer Überzeugung Ausdruck, dass Geothermie für die nachhaltige Energieversorgung genauso wie für die wirtschaftliche Entwicklung des Standortes Bochum und der Metropole Ruhr und nicht zuletzt für die Aktivitäten an der Hochschule Bochum eine zentrale Rolle einnehmen wird. Klimafreundlich, nachhaltig und grundlastfähig sind die Schlagworte die mit der geothermischen Erzeugung und Bereitstellung von Wärme, Kälte und elektrischer Energie einhergehen.
An der Weiterentwicklung der Geothermie wird in Bochum im Verbund zwischen Wirtschaft und Wissenschaft seit 2006 intensiv gearbeitet; das bergrechtliche Feld Zukunftsenergien ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.
Das Internationale Geothermiezentrum (GZB)
Das GZB, gegründet 2006, ist eine Verbundforschungseinrichtung der Wissenschaft und der Wirtschaft. Angesiedelt an der Hochschule Bochum stellen die RWTH in Aachen, die FH Gelsenkirchen, Hochschule OWL und die TU Darmstadt die weiteren universitären Träger. Hinzu kommen assoziierte Universitäten aus Chile, Neuseeland, Kroatien, Griechenland und der Türkei. Neben weiteren Institutionen Öffentlichen Rechts (EnergieAgentur NRW, Bezirksregierung Arnsberg, Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr GmbH, Stadt Bochum und der IHK Mittleres Ruhrgebiet) sind über 25 Firmen der Geothermiebranche aktive Partner des GZB. Das Internationale Geothermiezentrum ist seit Anfang 2011 Sitz des geothermischen Weltverbandes IGA (International Geothermal Association) mit über 5000 Mitgliedern aus fast 70 Ländern sowie des Internationalen Büros des Bundesverbandes Geothermie.
http://www.geothermie-zentrum.de - das Internationale Geothermiezentrum
Andreas Nörthen (links), Sprecher der Abteilung Bergbau der Bezirksregierung Arnsberg, überreichte a ...
Foto: Hochschule Bochum
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Die exakten Eckpunkte des Erlaubnisfeldes, welches nahezu quadratisch eine Kantenlänge von ca. 7 km ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Energie, Geowissenschaften, Umwelt / Ökologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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