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Wissenschaft
Eine Ausstellung zur Thematik Kindersoldaten wird vom 30. April bis zum 31. Mai unter der
Überschrift "Kinder zeichnen Gewalt" in der Fachhochschule Jena gezeigt. An die Hochschule geholt wurde die erschütternde Dokumentation von Dr. Wolfgang Behlert, Professor für Rechtswissenschaft am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule, der auch Mitglied der Jenaer Gruppe von amnesty international (ai) sowie der Fachkommission Intergovernmental Organizations der Deutschen Sektion von ai ist.
Zur Eröffnung am 30. April um 13 Uhr im Haus 5 des Campus der Fachhochschule Jena wird die Absolventin des Fachbereiches Sozialwesen Harriet Hoffmann eine Einführung in die Thematik geben. Sie ist Mitglied der Fachkommission Zwischenstaatliche Organisationen bei ai und arbeitet wissenschaftlich zum Thema Kindersoldaten.
"Kinder zeichnen Gewalt" ist das Ergebnis therapeutischer Arbeit mit traumatisierten Kindern - traumatisiert durch ihre Erlebnisse als Kindersoldaten im Bürgerkrieg von Sierra Leone.
Amnesty international hat die im Juli 2000 in einem Auffanglager für ehemalige Kindersoldaten in Freetown entstandenen Zeichnungen für die Weltöffentlichkeit zu einer Ausstellung zusammengefasst.
Kindersoldaten gibt es aber nicht nur in Sierra Leone. Nach Erkenntnis der "Internationalen Koalition für die Beendigung des Einsatzes von Kindersoldaten", eines Zusammenschlusses weltweit
agierender Kinder- und Menschenrechtsorganisationen, kämpfen derzeit mehr als 300 000 Kinder unter 18 Jahren - die jüngsten sind nicht älter als sieben - in über 30 Ländern in bewaffneten Konflikten. In insgesamt 85 Ländern stehen Kindersoldaten zum Kriegseinsatz bereit. Am kritischsten ist die Situation sicherlich vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika. Aber auch die britische Armee setzt 17-jährige in ihren Truppenkontingenten im Kosovo und Afghanistan ein und ließ sie im Golfkrieg mitkämpfen.
Mittlerweile liegen 100 Unterschriften und 18 Ratifikationen zu einem Zusatzprotokoll zur UN- Kinderrechtskonvention vom Mai 2000 vor, das u.a. die zwangsweise Rekrutierung und die Teilnahme an direkten Kampfhandlungen für unter 18-jährige verbietet. Der Weg bis zur völligen Ächtung des militärischen Einsatzes von Kindern freilich ist damit noch lange nicht bis zu Ende gegangen.
Pressetermin:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir würden uns freuen, wenn wir Sie zur Ausstellungseröffnung, an der auch ein Junge aus Sierra Leone anwesend sein wird, begrüßen könnten und Sie über diese Ausstellung in angemessener Weise berichten würden.
Mit freundlichen Grüßen
Annette Sell
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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