idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.04.2002 09:35

Schweden weisen Acrylamid in Lebensmitteln nach

Dr. Irene Lukassowitz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

    Kritische Substanz wird offenbar im Herstellungs- bzw. Zubereitungsprozess gebildet

    Die Schwedische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Swedish National Food Administration, NFA) hat auf ein bislang nicht bekanntes gesundheitliches Risiko aufmerksam gemacht: Mit einer neuen Analyse-Methode haben Schwedische Wissenschaftler unterschiedliche und zum Teil hohe Mengen von Acrylamid in Lebensmitteln nachgewiesen. Acrylamid ist als erbgutschädigend und krebserregend eingestuft.

    Wie die Substanz in die Lebensmittel kommt, ist zur Zeit noch ungeklärt. Die bisherigen Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass es im Herstellungs- bzw. Zubereitungsprozess bei der Erhitzung stärkehaltiger Lebensmittel gebildet wird. Daten zur Acrylamid-Belastung
    von Lebensmitteln, die auf dem deutschen Markt angeboten werden, liegen bislang nicht vor. Risikomindernde Maßnahmen müssen auf der exakten Identifikation der Quellen basieren und darauf gerichtet sein, die Bildung von Acrylamid zu unterbinden.

    In Schweden untersuchte Lebensmittel, die Acrylamid enthielten, waren stärkehaltig und gebraten, gebacken oder fritiert. In gekochten Lebensmitteln wurden keine Acrylamide ge-funden. Das BgVV fordert die Hersteller potentiell belasteter Lebensmittel auf, ihre Verfahren im
    Hinblick auf die Bildung von Acrylamiden zu überprüfen und diese ggf. zu ändern. Das BgVV wird kurzfristig ein Expertengespräch zu der
    Problematik durchführen und die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren. Auf europäischer Ebene wird sich die Europäische
    Kommission mit dem Thema befassen.

    Acrylamid ist als Monomer ein "Baustein" für Kunststoffe. Es kann deshalb in Lebensmittelverpackungen enthalten sein. Nach der
    Bedarfsgegenständeverordnung darf die Migration von Acrylamid in Lebensmitteln (bei einer Nachweisgrenze der Analysenmethode von 0,01
    mg/kg) nicht nachweisbar sein, um den Verbraucher vor möglichen Risiken durch den Übergang von Acrylamid aus der Verpackung ins
    Lebensmittel zu schützen.

    Für eine umfassende Bewertung des durch die Schwedischen Untersuchungsergebnisse aufgezeigten Risikos bedarf es einer sorgfältigen
    Überprüfung der Daten und wissenschaftlich fundierten Risikoabschätzung.

    Weiter Informationen zu Acrylamid auf der BgVV-Homepage und auf der Homepage der schwedischen Gesundheitsbehörde.


    Weitere Informationen:

    http://www.bgvv.de/index.htm?aktuelles/index.htm
    http://www.slv.se/Download/Document/approvedDocs/enginformationakryl.htm
    http://192.71.90.8/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).