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29.04.2002 11:34

Den Entstehungsfaktoren des Darmkrebses auf der Spur

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Krebserkrankungen des Dickdarms zählen in den Industrieländern zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen. In Deutschland werden etwa 52.000 Neuerkrankungen pro Jahr gezählt, von denen etwa die Hälfte an der Erkrankung verstirbt. In den letzten 20 Jahren ist es gelungen, die Schritte, in denen sich eine normale Zelle der Darmschleimhaut allmählich zu einem bösartigen Tumor entwickelt, weitgehend aufzuklären.

    Ein Falk-Symposium, das am 2. und 3. Mai 2002 in Würzburg stattfindet, befaßt sich mit dem Zusammenspiel zwischen individuellen (erblich vorbestimmten) und exogenen (umweltbedingten) Faktoren in der Entstehung des Dickdarmkrebses. Im Vorfeld erläuterten die Organisatoren, Prof. Dr. Wolfgang Scheppach (Medizinische Klinik der Universität) und Prof. Dr. Michael Scheurlen (Medizinische Poliklinik der Universität) die Themen der Veranstaltung.

    Man wisse, dass sich bei den sogenannten "sporadischen" Karzinomen, die den weitaus größten Teil der Tumoren den Darmes betreffen, der Entstehungsprozess über mehreren Stufen und über einen Zeitraum von vielen Jahren hinzieht. In dieser Zeit könnten durch Früherkennungsmaßnahmen, z.B. im Rahmen einer Darmspiegelung, die Vorstufe des Krebses erkannt und meistens ohne einen chirurgischen Eingriff entfernt werden.

    Nur ganz wenige Darmkrebse entstünden auf dem Boden erblicher sogenannter "Tumorsyndrome" im Rahmen familiär gehäufter Krebserkrankungen. In diesen Fällen laufe der Prozeß der Tumorentstehung aus der normalen Schleimhaut, der sonst viele Jahre dauern würde, aufgrund eines Gendefektes sozusagen im Zeitraffertempo ab, und es komme zum Auftreten von Darmkrebs mit einer hohen individuellen Wahrscheinlichkeit und in einem ungewöhnlich jungen Lebensalter (oft schon vor dem 40. Lebensjahr). Diese Personen bedürfen einer besonders engmaschigen Überwachung.

    Bei der überwiegenden Zahl der "sporadischen" Kolonkarzinome sei zwar bekannt, in welchen Schritten sich das Wachstumsverhalten anfangs normaler Darmzellen allmählich hin zum zerstörenden und schließlich auch metastasierenden Krebs vollzieht. Durch welche äußeren Einflüsse dieser Prozeß vorangetrieben wird, und ob er möglicherweise aufzuhalten ist, sei dagegen derzeit noch Gegenstand intensiver Forschung. Es lägen mittlerweile überzeugende Hinweise vor, daß Umwelteinflüsse - vor allem Ernährungsfaktoren - die Tumorentstehung im Dickdarm beeinflussen können.

    Einzelne schädigende tumorauslösende Stoffe scheinen dabei eine weit geringere Rolle zu spielen als die Zusammensetzung der "normalen" Nahrung. Es sei anzunehmen, daß das Zusammenspiel zwischen schützenden und schädigenden Nahrungskomponenten die Progression hin zu einem Tumor beeinflusse und damit Perspektiven für eine Tumorvermeidung durch Veränderung von Ernährung und Lebensweise biete.

    Bei dem Falk-Sympsoium diskutieren Namhafte Experten aus dem In- und Ausland im einzelnen folgende Themenkomplexe:

    1. Epidemiologie des Dickdarmkrebses

    2. Erbliche Faktoren in der Entstehung des Dickdarmkrebses

    3. Risikogruppen und ihre Überwachung

    4. Schädliche Nahrungsbestandteile

    5. Krebsfördernde "Lifestyle"-Faktoren

    6. Chemische Karzinogene

    7. Schützende Ernährungsfaktoren

    8. Gesundheitsmedizinische und gesundheitsökonomische Aspekte der Tumorprävention

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Prof. Dr. Wolfgang Scheppach, T (0931) 201-36183.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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