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Wissenschaft
Kinder profitieren von modernen, schonenden Herzkatheterverfahren
Weltweit nachgefragt: Expertenwissen aus dem Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen
Im Zentrum für Angeborene Herzfehler werden jährlich über 500 Katheterinterventionen bei Kindern durchgeführt
Große Herzoperation oder Eingriff mit dem Herzkatheter? Wenn Prof. Dr. Deniz Kececioglu und Dr. Eugen Sandica, Chefärzte des Zentrums für Angeborene Herzfehler im Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen, vor diese Wahl gestellt werden, so treffen sie ihre Entscheidung jeweils für das Verfahren, von dem ihr kleiner oder großer Patient mit seiner individuellen Erkrankung am meisten profitiert. Darauf macht das HDZ NRW anlässlich des bundesweiten Tags des herzkranken Kindes am 5. Mai 2012 aufmerksam. Rund 8000 Kinder in Deutschland kommen mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Dank frühzeitiger erfolgreicher Operationen, Katheterverfahren und medikamentöser Therapie erreichen heute 90 Prozent von ihnen das Erwachsenenalter.
„Wenn irgend möglich, ziehen wir den für Kinder weniger belastenden Herzkathetereingriff vor“, erläutert Prof. Kececioglu. „Besonders Säuglinge und sehr junge Kinder erholen sich in der Regel schneller nach einem weniger zeitaufwendigen, invasiven Verfahren ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine.“
Wird der Herzkatheter nicht nur zur Diagnose, sondern auch zur Behandlung von Herzerkrankungen eingesetzt, so spricht man von einer Katheter-Intervention. Bei Kindern mit angeborenem Herzfehler sollten diese Eingriffe von erfahrenen Spezialisten durchgeführt werden. Über 500 Herzkatheterinterventionen pro Jahr führt Privatdozent Dr. Nikolaus Haas in Bad Oeynhausen durch. Als Leiter des Kinderherzkatheterlabors bildet er zudem Kinderkardiologen in aller Welt im Einsatz dieser modernen Verfahren aus. Dazu reist Haas auf Einladung nicht nur in auswärtige Kliniken, sondern veranstaltet auch regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen mit internationalen Gästen im HDZ NRW. „Trotz sehr guter medizintechnischer Ausstattung gibt es in vielen Ländern einen großen Nachholbedarf zu Herzkatheterverfahren bei Kindern“, beschreibt Haas die Situation.
Nur zu gern lässt sich der Oberarzt daher bei seiner Arbeit über die Schulter sehen. In der vergangenen Woche hat er acht Kardiologen aus Russland, Kasachstan, Polen und dem Irak im Kinderherzkatheterlabor des HDZ NRW in die Theorie und Praxis der interventionellen Verfahren eingewiesen. Unter anderem konnten sie daran teilhaben, wie eine angeborene Verengung der Körperschlagader routinemäßig mit dem Katheter geweitet und das Gefäß mit Hilfe eines Stents stabilisiert wird. Bei zwei anderen Patienten wurde ein Loch in der Kammerscheidewand mittels einer speziell entwickelten Spirale verschlossen. Eine solche Erkrankung wird in vielen Kliniken immer noch mit einer Operation am offenen Herzen behandelt. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Kinder enorm von den neuen Techniken profitieren, die in aller Regel komplikationslos durchgeführt werden können“, betont Haas.
Das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, ist ein international führendes Zentrum zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen. 38.000 Patienten pro Jahr, davon 15.000 in stationärer Behandlung, werden im Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum versorgt.
Das Zentrum für Angeborene Herzfehler des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Deniz Kececioglu und Dr. Eugen Sandica gehört zu den international führenden Kliniken bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler und ist zertifiziertes Zentrum für die Behandlung von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH). Im Zentrum werden alle Arten von angeborenen Herzfehlern im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter mit modernsten Methoden therapiert und jährlich rund 400 Operationen und über 500 Herzkathetereingriffe durchgeführt. Bei Herzklappeneingriffen erzielt das Zentrum herausragende Ergebnisse auch im internationalen Vergleich. Zur Expertise des Zentrums zählen neben herausragenden Ergebnissen der operativen und katheterinterventionellen Maßnahmen auch ein Department für Fetale Echokardiographie zur Diagnostik von Herzfehlern bei Ungeborenen.
Weitere Informationen:
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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32545 Bad Oeynhausen
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