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In einem Großversuch haben Forscher der Universität Göttingen, der Universität Kopenhagen sowie der Technischen Universität von Dänemark in Risø über sieben Jahre hinweg den Klimawandel nachgestellt. In einem Heidegebiet bei Frederikssund in Dänemark erzeugten sie künstlich Dürren und erhöhten die Temperatur und den Kohlendioxidgehalt der Luft. Nun konnten sie zeigen, dass das Zusammenspiel zwischen Bodenlebewesen, Pflanzen und Insekten durch Klimawandel empfindlich gestört wird. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Climate Change erschienen.
Pressemitteilung
Nr. 99/2012
Klimawandel zerstört Nahrungsnetze und macht Boden unfruchtbar
Forscher aus Göttingen und Kopenhagen zeigen Folgen erhöhter Temperaturen und Dürren auf
In einem Großversuch haben Forscher der Universität Göttingen, der Universität Kopenhagen sowie der Technischen Universität von Dänemark in Risø über sieben Jahre hinweg den Klimawandel nachgestellt. In einem Heidegebiet bei Frederikssund in Dänemark erzeugten sie künstlich Dürren und erhöhten die Temperatur und den Kohlendioxidgehalt der Luft. Nun konnten sie zeigen, dass das Zusammenspiel zwischen Bodenlebewesen, Pflanzen und Insekten durch Klimawandel empfindlich gestört wird. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Climate Change erschienen.
Für ihr Experiment setzten die Wissenschaftler auf jeder der insgesamt zwölf Versuchsflächen mit je 28 Quadratmetern Größe Heuschrecken aus, um herauszufinden, wie sich Schadinsekten auf Nährstoffkreisläufe und Bodenlebewesen auswirken. Werden die Pflanzen von Heuschrecken befressen, dann geben sie unterirdisch über die Wurzeln Stickstoff und Aminosäuren ab. Dadurch wird das Wachstum von Bodenbakterien stimuliert, die wiederum der Pflanze helfen, an neue Nährstoffe zu gelangen. Ganz allgemein werden durch Insektenfraß Nährstoffe schneller im Boden verfügbar gemacht. In ihrem Feldexperiment konnten die Forscher nun zeigen, dass die Pflanzen unter dem Einfluss des Klimawandels weniger Stickstoff abgeben, die Bodenbakterien langsamer wachsen und auch andere Bodenorganismen wie Einzeller in geringerer Zahl vorhanden sind.
„Der Nährstoffkreislauf zwischen Pflanze und Boden wird durch Klimawandel verlangsamt. Den Bodenlebewesen steht damit vor allem weniger Stickstoff zur Verfügung und der Boden wird unfruchtbar“, sagt der Göttinger Agrarwissenschaftler Dr. Christoph Scherber, Privatdozent an der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen und einer der Erstautoren der Studie. „Mit Hilfe der Studie könnten globale Modelle des Stickstoff-Kreislaufes nun neu justiert werden“, so Dr. Scherber.
Originalveröffentlichung: Karen Stevnbak, Christoph Scherber et al. (2012): Interactions between above- and belowground organisms modified in climate change experiments. Nature Climate Change. (published online 20 May 2012). DOI: http://dx.doi.org/10.1038/NCLIMATE1544.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein Foto von PD Dr. Christoph Scherber haben wir im Internet unter http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=4201 bereitgestellt.
Kontaktadresse:
Privatdozent Dr. Christoph Scherber
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften – Abteilung Agrarökologie
Grisebachstraße 6, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-8807, Fax (0551) 39-8806
E-Mail: christoph.scherber@agr.uni-goettingen.de
http://www.gwdg.de/~cscherb1 - PD Dr. Christoph Scherber
http://www.climaite.dk - Projekt-Homepage
Unter Klimawandel geben die Pflanzen weniger Stickstoff ab und die Bodenbakterien wachsen langsamer. ...
Foto: Universität Göttingen
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Luftaufnahme des Klimawandel-Experiments in Dänemark. Zu sehen sind 12 Versuchsflächen, auf denen de ...
Foto: Kim Pilegaard
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Geowissenschaften, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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