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Biographien berühmter Naturwissenschaftler enthalten oft keine Informationen über deren Glaubensüberzeugungen und Religionsausübung, obwohl ihre wissenschaftliche Tätigkeit davon möglicherweise nicht unbeeinflusst blieb, so die These eines am Institut für Wissenschaftsgeschichte der Universität Göttingen angesiedelten Forschungsprojekts. Das Projekt über die Beziehung zwischen Wissenschaft und persönlicher Religiosität, das von der amerikanischen John Templeton-Foundation mit rund 255.000 Euro gefördert wird, will die bestehende Wissenslücke schließen. Die Konferenz "Science and Religion. The Religious Beliefs and Practices of Scientists - 20th Century", die vom 27. bis 29. Mai 2002 an der Georg-August-Universität stattfindet, ist Teil des Forschungsvorhabens.
Pressemitteilung
Göttingen, 16. Mai 2002 / Nr. 146/2002
Glaube und Religion im Leben von Naturwissenschaftlern des 20. Jahrhunderts
Internationale wissenschaftshistorische Tagung an der Georg-August-Universität Göttingen
(pug) Biographien berühmter Naturwissenschaftler enthalten oft keine Informationen über deren Glaubensüberzeugungen und Religionsausübung, obwohl ihre wissenschaftliche Tätigkeit davon möglicherweise nicht unbeeinflusst blieb, so die These eines am Institut für Wissenschaftsgeschichte der Universität Göttingen angesiedelten Forschungsprojekts. Das Projekt über die Beziehung zwischen Wissenschaft und persönlicher Religiosität, das von der amerikanischen John Templeton-Foundation mit rund 255.000 Euro gefördert wird, will die bestehende Wissenslücke schließen. Die Konferenz "Science and Religion. The Religious Beliefs and Practices of Scientists - 20th Century", die vom 27. bis 29. Mai 2002 an der Georg-August-Universität stattfindet, ist Teil des Forschungsvorhabens. Prof. Dr. Nicolaas Rupke, Leiter des Göttinger Instituts, hat dazu internationale Experten aus den Bereichen Naturwissenschaft, Geschichte und Religionswissenschaft eingeladen. Thema der Tagung sind einzelne Forscherpersönlichkeiten, darunter Max Planck und Albert Einstein, sowie allgemeine Fragestellungen über das Verhältnis von Religion und Wissenschaftlerbiografien.
"Es ist außerordentlich schwierig herausfinden, ob ein bestimmter Naturwissenschaftler gläubig war oder nicht, ob er einer bestimmten Konfession angehörte und seinen Glauben praktizierte oder ob er in seiner Arbeit von der geistigen Dynamik einer Wechselbeziehungen von Naturwissenschaft und Religion geleitet wurde", so Prof. Rupke. Einer der führenden Naturwissenschaftler des 20. Jahrhunderts, deren Wissenschaft und Glauben Gegenstand der Diskussionen der Konferenzteilnehmer sein wird, ist der Geochemiker Prof. Dr. Heinrich D. Holland von der Harvard University (USA). Hollands Disziplin wurde von dem Göttinger Professor Viktor Moritz Goldschmidt (1888 bis 1947) begründet, der ab 1929 an der Georgia Augusta lehrte und 1935 vor den Nationalsozialisten nach Skandinavien und später Schottland floh. Prof. Holland wird am Montag, 27. Mai 2002, zu Ehren von Goldschmidt den Festvortrag der Konferenz halten und dabei für sich selbst und für Goldschmidt die Bedeutung eines religiösen Hintergrundes angesichts der Wechselfälle in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn erörtern. Die öffentliche Veranstaltung findet in der Paulinerkirche (Papendieck 14) und beginnt um 18.15 Uhr.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Nicolaas Rupke
Georg-August-Universität Göttingen
Philosophische Fakultät
Institut für Wissenschaftsgeschichte Fakultät
Humboldtallee 11, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-9466, 9467, Fax (0551) 39-9746
e-mail: nrupke@gwdg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Mathematik, Philosophie / Ethik, Physik / Astronomie, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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