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Wissenschaft
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen müssen inhaltlich und organisatorisch mit einer anschließenden Berufsausbildung verknüpft werden, um benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene nachhaltiger auf ihrem Weg zu einem Berufsabschluss zu fördern und zu unterstützen. Qualifizierungsbausteine, die Inhalte einer anschließenden Berufsausbildung bereits während der Berufsvorbereitung vermitteln, können hier ein wichtiger Ansatz sein. Die z.Zt. von Bildungsträgern angebotenen Qualifizierungsbausteine lassen eine Vergleichbarkeit (noch) nicht zu: Zu trägerspezifisch sind die jeweils zu Grunde liegenden inhaltlichen und didaktischen Konzepte ebenso wie die Form der Lernerfolgskontrolle und ihres schriftlichen Nachweises. In einem Punkt sind sich jedoch alle Bildungsträger einig: Gut vorbereitete, begleitete und nachbereitete betriebliche Praktika sind das A und O der Berufsvorbereitung. Je länger die Zeit dauert, in der Betriebe "ihre" Praktikanten/innen kennen lernen können, um so größer wird deren Chance auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz nach der Berufsvorbereitung.
Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) nach Auswertung von Konzepten und Materialen zur Berufsvorbereitung, die ihm von verschiedenen Bildungsträgern zur Verfügung gestellt wurden. Grundlage der BIBB-Untersuchung war der Auftrag, eine beispielhafte Auswahl geeigneter Qualifizierungsbausteine und Lehrgangsmodelle aus vorhandenen Praxisansätzen zusammen zu stellen. Den Bildungsträgern in Deutschland sollten damit Unterlagen zur Verfügung stehen, die die Umsetzung eines Schwerpunktes der 1999 von der Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit beschlossenen "Leitlinien zur Weiterentwicklung der Konzepte zur Förderung benachteiligter Jugendlicher und junge Erwachsener" in der täglichen Praxis erleichtern: Die nachhaltige organisatorische und inhaltliche Verknüpfung von berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen und anschließender Berufsausbildung.
Wie das BIBB feststellen konnte, lassen die ihm vorgelegten Unterlagen noch keine verbindlichen Standards für eine Gestaltung von Qualifizierungsbausteinen erkennen. Wenn bildungspolitisch angestrebt wird, Qualifizierungsbausteine generell in die Berufsvorbereitung zu integrieren und zum Standard von Maßnahmen zu machen, sind nach Einschätzung des BIBB erforderlich
· die Entwicklung von Qualifizierungsbausteinen für alle bzw. zumindest für die in der Berufsvorbereitung gängigen Berufsbilder und deren ständige Anpassung an die sich ändernden Qualifikationsanforderungen,
· die Festlegung von Qualifikationsstandards und Qualitätskriterien für Qualifizierungsbausteine,
· die Aufnahme der in der Berufsvorbereitung erworbenen Kompetenzen in einen einheitlichen Bildungspass bzw. -nachweis sowie
· die Schaffung von Unterstützungsstrukturen zur Qualitätssicherung der Kompetenznachweise unter Einbindung der Kammern, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften.
Voraussetzung für die Umsetzung dieser Ziele ist ein breiter Konsens bei allen Beteiligen über die Funktion von Qualifizierungsbausteinen und ihre Verwendung in der anschließenden Berufsausbildung. Die Unsicherheit der Träger und nicht zuletzt auch der Teilnehmer/innen berufsvorbereitender Maßnahmen über die Verwertungsmöglichkeiten ihrer erworbenen Qua-lifikationen könnte so deutlich abgebaut werden.
Die detaillierten Untersuchungsergebnisse sowie eine auf CD-ROM zusammengestellte Dokumentation der ausgewerteten Lehrgangskonzepte wurden jetzt vom BIBB veröffentlicht.
Die von Brigitte Seyfried herausgegebene Broschüre mit CD-ROM: "Qualifizierungsbausteine in der Berufsvorbereitung" ist zum Preis von Euro 19,90,- zu beziehen beim W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Postfach 10 06 33, 33506 Bielefeld, Tel. 0521/911 01-11, Fax: 0521/911 01-19, E-Mail: service@wbv.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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