idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Fachtagung an der Hochschule Fulda am 20. Juni 2012
Bis Mitte der 1990er-Jahre wurde dem Phänomen „Extreme Rechte und Gender“ keine große Aufmerksamkeit beigemessen. Rechtsextreme Organisationen wurden in der Vergangenheit häufig als reine Männerbünde wahrgenommen, häufig galten sie als patriarchal und sexistisch. Wenn über Frauen aus der Neonazi-Szene berichtet wurde, dann z.B. unter dem Motto „Häkeln für das Vierte Reich“. Das Thema „extreme Rechte und Gender“ blieb lange eine Leerstelle.
Erst seit einigen Jahren gewinnt die Thematik an Bedeutung – sowohl in der sozialwissenschaftlichen Forschung als auch in der aktuellen politischen Debatte. Immer wieder wurde in den Medien darüber berichtet, dass auch Frauen an gewalttätigen Übergriffen auf Ausländer/innen, Obdachlose oder Behinderte beteiligt sind. Frauen agieren demnach in verstärktem Maße bewusst und gezielt – auch unabhängig von ihren Freunden – in der rechts-extremen Szene. Der Name Beate Zschäpe – weibliches Mitglied der Zwickauer Terrorzelle „National-sozialistischer Untergrund“ (NSU) – wurde jüngst zum Synonym für einen weiblichen Rechtsterrorismus, dessen Gefahr über Jahre hinweg unterschätzt wurde.
Diese Tagung befasst sich mit dem wachsenden Anteil von Mädchen und jungen Frauen als Sympathisantinnen, Mitglieder, Funktionärinnen und Kader der rechtsextremen Szene und mit den Männlichkeitsbildern, die für männliche Jugendliche häufig sehr attraktiv sind. Des Weiteren befasst sich die Tagung auch mit den neueren Tendenzen innerhalb der rechtsextremen Szene – vor allem mit Blick auf den Wandel des traditionellen Geschlechterverhältnisses.
Referieren werden:
Prof. Dr. Ursula Birsl, Philipps-Universität Marburg; Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Universität zu Köln; Prof. Dr. Michaela Köttig, Fachhochschule Frankfurt am Main, David Wnendt, Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf, Potsdam, und Dr. Esther Lehnert, Fachstelle Gender und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung, Berlin.
Wir wünschen spannende Diskussionen und laden Sie herzlich ein.
Veranstalter:
Hochschule Fulda, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften und Centre for Intercultural and European Studies, CINTEUS, in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ)
Veranstalterinnen: Prof. Dr. Gudrun Hentges (Hochschule Fulda) und Mechtild M. Jansen (HLZ).
siegfried.zander@bitte-loeschen.hlz.hessen.de ( # )
Veranstaltungsort:
Fulda Transfer
Anfang:
Mi, 20. Jun. 2012 um 09:30 Uhr
Ende:
Mi, 20. Jun. 2012 um 17:00 Uhr
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Studierende, Wissenschaftler
Gesellschaft, Politik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).