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05.06.2012 11:41

Sichere Kommunikation kann Leben retten

Charlotte Brückner-Ihl Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    „Von der Schnittstelle zur Nahtstelle” – Erstes Symposium Informations- und Kommunikationstechnik in der Notfallmedizin am 12./13. Juni 2012 im Schloss Rauischholzhausen

    Bei einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall ist Zeit lebenswichtig. Nur wenn schnell medizinische Hilfe kommt, kann der Patient gerettet bzw. können Langzeitschäden vermieden werden. Bei schweren Verletzungen oder akuten Erkrankungen ist eine sichere, schnelle und möglichst vollständige Informationsweitergabe entlang der Rettungskette vom Notruf durch den Ersthelfer bis zur Übernahme im Krankenhaus entscheidend. Dies ist Thema des 1. Symposiums Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) in der Notfallmedizin (notIT 2012), die von Medizinern der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) organisiert wird.

    Den Anstoß zu dem Symposium gab Dr. Asarnusch Rashid (KIT Karlsruhe): „Auf der Jahrestagung der Medizininformatiker stellte sich heraus, dass in Deutschland viele Arbeitsgruppen an regionalen Projekten zur Verbesserung der Informations- und Kommunikationstechnik arbeiten“. Dem Sprecher der Arbeitsgruppe MoCoMed (Mobile Computing in der Medizin) der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie = GMDS) war sofort klar, dass man nicht nur die verschiedenen Projekte, sondern auch die Anwender, Medizininformatiker , Entwicklungs- und Schnittstellenexperten der Industrie zusammenbringen muss. Dies unterstützt Prof. Dr. Felix Walcher, Sprecher der Sektion Notaufnahmeprotokoll der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI): „Der Kommunikationsprozess darf nicht an der Kliniktüre stoppen. Es ist entscheidend, dass die Prozesse und damit Dokumentation und Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Notaufnahme abgestimmt sind.“

    „Das Thema des nahtlosen Informationsaustauschs im Rettungsdienst, die sogenannte Interoperabilität, steht aus Landessicht ganz weit oben“, ergänzt Wilhelm Schier aus dem Hessischen Sozialministerium, Referat Rettungswesen: „Wir haben im Rettungsdienst durch die Verbesserung von Diagnostik und Therapie in den letzten 20 Jahren eine hohe Behandlungsqualität erreicht. Jetzt gilt es, die Erfolge durch Prozessverbesserungen zu optimieren.“

    „Wenn wir in Deutschland eine flächendeckende IT-Infrastruktur in der Notfallmedizin etablieren wollen, so müssen wir jetzt zu Beginn der digitalen Ära im Rettungsdienst damit beginnen“, sagt Dr. Rainer Röhrig, der als Sprecher der DIVI-Sektion IT und Medizintechnik und stellvertretender Sprecher der GMDS-AG Klinische Arbeitsplatzsysteme die Tagung organisiert. „Wenn erst in jedem Landkreis verschiedene Systeme etabliert sind, ist es schwer oder gar unmöglich, einheitliche Standards zu etablieren.“ Dem Arzt und Medizininformatiker der JLU ist eine frühe Beteiligung der Industrie wichtig: „Die Hersteller müssen die Standards implementieren, ohne diese geht es nicht. Das kann nur gelingen, wenn sie von Anfang an in den Prozess eingebunden werden. “ Daher freuen sich die Veranstalter des Symposiums über die aktive Teilnahme von führenden Entwicklern und Schnittstellenexperten.

    Prof. Dr. Björn Bergh, IT-Leiter am Uniklinikum Heidelberg und Vorsitzender des Programmkomitees , sieht dem Symposium gespannt entgegen: „Dank der vielen eingereichten Beiträge ist es gelungen, ein Programm zusammenzustellen, das die Thematik sowohl in der ganzen Breite als auch aus den verschiedenen Perspektiven beleuchtet.“ Er verknüpft weitere Erwartungen mit dem Tagungsort: „Mit Rauischholzhausen verbindet man in der Medizininformatik sofort die KIS/RIS/PACS-Tagungen, die Ende der 90-er Jahre ein Stück deutsche Medizininformatik-Geschichte geschrieben haben. Das gibt der Tagung einen Rahmen, der verpflichtet.“

    Für den Schirmherrn, Staatssekretär Dr. Helge Braun, ist nicht nur der heimische Tagungsort Motivation, das Symposium zu unterstützen: „In meiner Zeit als Notarzt habe ich bereits die digitale Dokumentation, aber auch die damit verbundenen Medienbrüche bei der Übergabe im Krankenhaus kennengelernt. Mit der Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik in der Notfallmedizin verbinde ich zwei Erwartungen: Dass die Medienbrüche durch Interoperabilität ersetzt und die intersektoralen Daten die Basis der Versorgungsforschung in der Notfallmedizin werden. Von der Schnittstelle zur Nahtstelle: Hier kann das Symposium einen wichtigen Grundstein legen.“

    Termin
    Erstes Symposium Informations- und Kommunikationstechnik in der Notfallmedizin
    12./13. Juni 2012 im Schloss Rauischholzhausen, Ebsdorfergrund

    Kontakt
    Dr. med. Rainer Röhrig
    Leiter der Sektion Medizinische Informatik in Anaesthesiologie und Intensivmedizin
    Klinik für Anaesthesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie
    Justus-Liebig-Universität Gießen
    Rudolf-Buchheim-Straße 7, 35392 Gießen
    Telefon: 0641 985-44494 / 44401, Fax: 041 985-44499


    Weitere Informationen:

    http://www.notIT.de - Symposium Informations- und Kommunikationstechnik in der Notfallmedizin


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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