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21.05.2002 16:01

Magdeburger Wirtschaftsprofessoren warnen: Kombilohnidee nicht voreilig ablehnen!

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Die Wirtschaftsprofessoren Ronnie Schöb und Joachim Weimann von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg haben darauf aufmerksam gemacht, dass die jüngsten ablehnenden Gutachten des IZA und des IGW zu Lohnsubventionen im Niedriglohnbereich nicht dazu führen dürfen, die Kombilohnidee per se als falsch einzuschätzen. Vielmehr seien Lohnsubventionen der einzige realistische Weg, um die Beschäftigungskrise in diesem wichtigen Arbeitsmarktsektor zu meistern. Allein in Ostdeutschland seien 50% der gering qualifizierten Menschen ohne Arbeit. Es komme allerdings entscheidend darauf an, wie die Subvention ausgestaltet wird.
    Ein gutes Kombilohnmodell muss demnach sowohl dafür sorgen, dass Sozial- und Arbeitslosenhilfeempfänger einen ausreichenden Anreiz zur Arbeitsaufnahme erhalten, als auch die Unternehmen spürbar entlasten, d. h. gering qualifizierte Arbeit deutlich billiger machen. Darüber hinaus bedürfe es flankierender Maßnahmen, die verhindern, dass Lohnsubventionen dazu missbraucht werden, bereits bestehende Arbeitsplätze in Kombilohnarbeitsplätze umzuwandeln. Die vom IZA analysierten Vorschläge leisten dies nicht. Andere Vorschläge, wie das Modell des ifo-Institutes oder die von den Magdeburger Professoren favorisierte "Magdeburger Alternative", die kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, sind dazu in der Lage. Schöb und Weimann haben in ihrem Gutachten vorgerechnet, dass sich mit ihrem Kombilohnmodell bis zu 1,3 Mio. neue Arbeitsplätze schaffen lassen bei einer fiskalischen Entlastung des Staates um 2 bis 4,5 Mrd. Euro jährlich. Schöb und Weimann: "Mit einem Kombilohnmodell ist es wie mit einem Volleyschuss im Fußball. Ob Traumtor oder Tribünendach dabei herauskommt, hängt davon ab, wie man den Ball trifft. Ein gut konzipiertes Kombilohnmodell kann Enormes bewegen, schlechte Modelle, wie das von der Bundesregierung eingeführte Mainzer Modell oder die Vorschläge im Wahlprogramm der Union sind bestenfalls nur wirkungslos im schlechten Fall wirkungslos und extrem teuer."

    Ansprechpartner: Prof. Dr. Joachim Weimann, Lehrstuhlleiter Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftstheorie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: (0391) 67-18547, email: Joachim.Weimann@ww.uni-magdeburg.de

    Die Magdeburger Alternative als Download:
    http://www.uni-magdeburg.de/vwl3/vwl3neu.html


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-magdeburg.de/vwl3/vwl3neu.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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