idw - Informationsdienst
Wissenschaft
In mühevoller Kleinarbeit haben Saarbrücker Informatiker alte Ansichten der Festungsstadt Saarlouis digitalisiert. Daraus ist eine historische 3D-Welt geworden, durch die sich der Betrachter in einem virtuellen Spaziergang frei bewegen kann. Auf der neuen Webseite des Städtischen Museums von Saarlouis werden in Kürze Teile dieses 3D-Modells so dargestellt, dass man die räumlichen Szenen mit einem gewöhnlichen Webbrowser ansehen und wie ein Zeitreisender durchschreiten kann. Außerdem wurde in Saarlouis ein Museumsterminal installiert, an dem die Museumsbesucher jetzt selbstständig mit Hilfe eines großen Touchscreens das 3D-Modell erforschen können.
In vielen Archiven und Museen lagern Karten, Gemälde oder Fotos von alten Stadtbildern. Sie geben aber nur bruchstückhaft wieder, wie die Städte früher einmal aussahen und welches Treiben auf ihren Märkten herrschte. Die Informatiker der Universität des Saarlandes und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz haben daher seit 2008 ein Computermodell der historischen Festungsstadt Saarlouis erstellt. Bereits vor drei Jahren konnten sie der Öffentlichkeit ein erstes Modell vorstellen, das seither als Grundlage für unterschiedliche Anwendungen von der Drucksache bis zur interaktiven stereoskopischen 3D-Welt dient. Ausgangspunkt war die Produktion des Films „Saarlouis – Eine barocke Festungsstadt“. Das neue Museumsterminal konnte jetzt nach zweijähriger Vorbereitungszeit installiert werden. Es zeigt die historische Festungsstadt zu französischer Zeit um 1700 und in der preußischen Zeit um 1870.
Für die 3D-Darstellung auf den Webseiten des Museums wurde die neue Szenenbeschreibungssprache XML3D genutzt, die die Saarbrücker Forscher um Professor Slusallek entwickelt haben. Mit ihr kann man jetzt interaktive 3D-Szenen direkt in beliebige Webseiten einbetten. Dies ist nicht nur für Museen interessant, sondern ermöglicht vielfältige Anwendungen im Internet, da man die Technologie ohne umfangreiche Programmierkenntnisse einsetzen kann. Im Onlineshop könnte eine Kundin damit ein Abendkleid vor dem Kauf virtuell anprobieren. Sie hätte dann die Möglichkeit, sich auf dem Bildschirm durch eine dargestellte Oper oder eine Diskothek räumlich zu bewegen. Ein Autokäufer könnte sich virtuell zur Testfahrt in das neue Auto setzen, dessen Ausstattung er vorher für sich persönlich zusammengestellt hat. Auch für Ingenieure eröffnen sich ganze neue Möglichkeiten, wenn sie an verschiedenen Standorten Produkte entwerfen und ihre 3D-Modelle gemeinsam über das Internet bearbeiten können.
Die 3D-Visualisierung von zwei Epochen der historischen Festungsstadt Saarlouis wird den Medien am neuen Museumsterminal am Mittwoch, 13. Juni um 11:00 Uhr im Städtischen Museum in Saarlouis Alte Brauereistraße 1 vorgestellt. Am Pressegespräch nehmen der Saarlouiser Oberbürgermeister Roland Henz und Philipp Slusallek, Professor für Computergraphik der Universität des Saarlandes und wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), sowie die verantwortlichen Projektleiter Georg Demme vom DFKI und Museumsleiter Benedikt Loew teil.
Fragen beantwortet:
Dipl.-Informatiker Georg Demme
Leiter des Visualisierungszentrums
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
Tel.: 0681 / 85775 - 7745
Die Festungsstadt Saarlouis als interaktives 3D-Modell
bellhäuser - das bilderwerk
None
Die Festungsstadt Saarlouis als interaktives 3D-Modell
bellhäuser - das bilderwerk
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Kunst / Design, Pädagogik / Bildung
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).