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Durch den Neuerwerb verfügt die Universitätsbibliothek Augsburg nun über einen europaweit einzigartigen Bestand zur jüdisch-liturgischen Musik / Feierliche Übergabe mit Kantorenkonzert am 25. Juni 2012
Augsburg/UH/KPP - Am 25. Juni 2012 wird um 18.00 Uhr in der Zentralbibliothek der Universität Augsburg die Sammlung "Musik in der Synagoge" des Wiener Kantors Robert Singer bei einem Festakt feierlich an die Universitätsbibliothek Augsburg übergeben. Angesichts bereits vorhandener einschlägiger Bestände wird Augsburg dadurch zu einer der ersten Adressen in Europa für alle, deren Forschungsinteresse der jüdisch-liturgischen Musik gilt.
Die umfangreiche Sammlung jüdisch-liturgischer Musik, zu der Robert Singer vor mehr als 40 Jahren den Grundstein legte, konnte in den Jahren 2010 und 2011 von der UB Augsburg in drei Tranchen mit dem Ziel erworben werden, sie für die Forschung zu erschließen und dauerhaft bereitzustellen. Die Sammlung umfasst rund 20.000 Seiten Noten in gedruckter Form, etwa 2.000 Seiten handschriftliches Notenmaterial (Unikate) sowie knapp 500 Tonträger (Schallplatten, CDs, Tonkassetten), darunter zahlreiche unikale Privatmitschnitte.
Riesiges Reservoir für künftige Forschung
Wie die bereits Ende der 1980er Jahre erworbene Sammlung des Kantors Marcel (Martón) Lorand, der zuerst in Budapest und später in Straßburg tätig war (Näheres zu dieser Sammlung inklusive des illustrierten Sammlungskatalogs unter http://www.bibliothek.uni-augsburg.de/dda/musik/lorand) gehört die Sammlung Singer zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa. "Auch sie", erläutert Dr. Ulrich Hohoff, der Direktor der UB Augsburg, "dokumentiert den aschkenasischen Synagogengesang in seiner ganzen Breite und ergänzt unsere Sondersammlung Lorand in geradezu idealer Weise." Dank der Übernahme der Sammlung Singer verfüge die Universitätsbibliothek Augsburg nun über einen Bestand an jüdisch-liturgischer Musik, der innerhalb Europas ohne Gegenstück sein dürfte und der laut Hohoff "ein riesiges Reservoir für die künftige Forschung wie für die musikalische Praxis des Synagogengesangs darstellt."
Robert Singer wurde 1955 in Budapest als Sohn eines orthodoxen Rabbiners und Textilexperten und einer Volksschullehrerin geboren. 1965 emigrierte Singers Familie über Antwerpen nach Wien, wo er selbst bis heute lebt. Im Hauptberuf industrieller Versicherungsmakler, ist Singer bereits seit 1974 an hohen Feiertagen auch als Kantor tätig - mit Auftritten nicht nur in Wien, sondern u. a. auch in Berlin, Mainz, Saarbrücken, Cannes, Vevey, Brüssel und in Göteborg.
Kantorenkonzert und Präsentation ausgewählter Stücke
Die feierliche Übergabe der Sammlung "Musik in der Synagoge" findet am 25. Juni 2012 ab 18.00 Uhr in der Zentralbibliothek der UB Augsburg (Gebäude E, Universitätsstraße 22, 86159 Augsburg) statt. Der Eintritt ist frei.
Nach der Begrüßung durch Hohoff und Grußworten der Präsidentin der Universität Augsburg, Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel, sowie der Leiterin des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben, Dr. Benigna Schönhagen, wird Robert Singer zur Geschichte seiner Sammlung sprechen. Es folgt dann ein Vortrag von Günter Grünsteudel (Fachreferat Musik der UB Augsburg) mit dem Titel "Musik in der Synagoge. Eine historische Einführung". Am Ende des Festakts steht ein Kantorenkonzert mit Oberrabbiner Professor Chaim Paul Eisenberg (Wien), Kantor Robert Singer (Wien) und Rami Langer (Wien) am Flügel. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden auch Gelegenheit haben, ausgewählte Stücke der Sammlung Singer - Notenbände, handschriftliche Noten sowie Schallplatten, Musiccassetten und CDs - zu besichtigen. Die Druckschriften und die Tonträger sind bereits im Katalog der UB Augsburg sowie im Internet recherchierbar und in der Bibliothek benutzbar.
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Ansprechpartner:
Dr. Ulrich Hohoff
Telefon +49(0)821-598-5305
dir@bibliothek.uni-augsburg.de
Der Wiener Sammler und Kantor Robert Singer
Fotos: privat
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Musik / Theater, Religion
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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