idw - Informationsdienst
Wissenschaft
(München) Es gibt Hinweise aus wissenschaftlichen Untersuchungen, dass bestimmte Medikamente gegen Gelenkentzündungen, so genannte COX-2-Hemmer, die Bildung von Blutgerinnseln fördern könnten. Wenn Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen solche Mittel nehmen, sollten sie darum zusätzlich mit einer niedrigen Dosis Acetylsalicylsäure oder einem anderen Thrombozytenfunktionshemmer behandelt werden. Das empfehlen Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift InFo Neurologie & Psychiatrie.
Erhöhen so genannte COX-2-Hemmer (Rofecoxib, Celecoxib), Medikamente zur Behandlung von Gelenkentzündungen, das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall? Mit Sicherheit klären konnte dies auch eine umfangreiche Metaanalyse nicht, die US-amerikanische Forscher unlängst in der renommierten Fachzeitschrift JAMA publizierten (JAMA 2001; 286:954-959).
"Die Analyse krankt daran", kommentieren Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, "dass sie nicht klären kann, ob COX-2-Hemmer tatsächlich die Bildung von Thrombosen fördern oder ob es lediglich unterlassen wurde, Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko mit einem Thrombozytenfunktionshemmer zu behandeln."
Aktuelle tierexperimentelle Untersuchungen (Science, 2002; 296: 539-541) liefern inzwischen gleichwohl eine mögliche Erklärung, warum COX-2-Hemmer im Vergleich zu herkömmlichen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöhen könnten.
Damit besteht bei Patienten mit einer Neigung zu arteriellen Thrombosen zumindest ein theoretisches Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. "Wenn solche Patienten COX-2-Hemmer einnehmen", raten die Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, "sollten sie darum zusätzlich mit einer niedrigen Dosis Acetylsalicylsäure oder einem anderen Thrombozytenfunktionshemmer behandelt werden."
Quelle:
InFo Neurologie & Psychiatrie, Heft 2/2002, Bd. 4, S. 140
Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.
Pressestelle:
Barbara Ritzert, ProScientia GmbH, Andechser Weg 17; 82343 Pöcking
Tel.: (08157) 93 97-0, Fax: (08157) 93 97-97 e-mail: ritzert@proscientia.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).