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Wissenschaft
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina haben heute Prof. Dr. Jürgen Baumert den Wissenschaftspreis des Stifterverbandes, den Carl Friedrich von Weizsäcker-Preis, verliehen. Der Bildungsforscher und ehemalige Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin, erhielt den mit 50.000 Euro dotierten Preis aus den Händen von Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Jörg Hacker und dem Präsidenten des Stifterverbands, Dr. Arend Oetker, für seine wichtigen wissenschaftlichen Impulse, mit denen er die bildungspolitische Diskussion und die Reformanstrengungen in der deutschen Bildungslandschaft bereichert hat.
Die Vizepräsidentin der Leopoldina, Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, würdigte Jürgen Baumert in ihrer Laudatio als einen bedeutenden und einflussreichen Vertreter seiner Disziplin. Baumert habe im Bildungs- und Wissenschaftssystem Deutschlands zahlreiche Entwicklungen angestoßen. Ihm sei es gelungen, in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Bildungsforschung durch empirische Methoden und Konzepte zu bereichern und sie damit zu einem starken Bereich in der wissenschaftsbasierten Politikberatung zu machen.
Jürgen Baumert gilt er in der Öffentlichkeit als Nestor der Bildungsforschung in Deutschland, nicht zuletzt seit er im Jahr 2000 Leiter der ersten PISA-Studie wurde. Von ihm angestoßene Evaluierungen und die Analysen auf Basis der PISA-Ergebnisse führten zu zahlreichen Reformbemühungen im deutschen Bildungssystem, unter anderem in den Bereichen Verbesserung der Unterrichtsqualität, Lese- und Schreibförderung sowie der Integration von Kindern aus zugewanderten Familien.
Jürgen Baumert, Jahrgang 1941, erhielt zunächst eine Ausbildung als Altphilologe und wurde auf diesem Gebiet promoviert. Im Anschluss studierte Baumert Psychologie und Erziehungswissenschaften und war von 1974 bis 1991 am Max-Planck-Institut (MPI) für Bildungsforschung, Berlin, tätig. Als einer der ersten Wissenschaftler führte er große Untersuchungen an Schulen durch. 1991 wurde Baumert Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften an der Universität Kiel, das unter seiner Leitung zu einem der wichtigsten Zentren der empirischen Bildungsforschung in Deutschland wurde. 1996 kehrt er als Direktor an das MPI für Bildungsforschung in Berlin zurück, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2010 den Forschungsbereich Erziehungswissenschaften und Bildungssysteme leitete. Mit Gutachten und Empfehlungen, als Vorsitzender von Kommissionen und Beiräten auf Bundes- und Länderebenen, wird Jürgen Baumert nicht müde, Handlungsbedarfe aufzuzeigen und eine positive Gestaltung der Bildungspolitik mit voranzutreiben. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem des Bundesverdienstkreuzes am Bande, und Inhaber mehrerer Ehrendoktorwürden. Baumert ist seit 2004 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Kulturwissenschaften.
Der Carl Friedrich von Weizsäcker-Preis ist der Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und ist mit 50.000 Euro dotiert. Er wird gemeinsam mit der Leopoldina an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder Forscherteams vergeben, die einen Beitrag zur wissenschaftlichen Bearbeitung gesellschaftlich wichtiger Probleme geleistet haben. Der erste Preisträger war 2009 der Wissenschaftler und Bürgerrechtler Jens Reich, Berlin. Der Preis wird fortan im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben.
Anhang:
Foto von Professor Jürgen Baumert (Fotonachweis: Doris Poklekowski)
Kontakt Leopoldina:
Caroline Wichmann
Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0345 472 39 – 800
E-Mail: presse@leopoldina.org
Kontakt Stifterverband:
Michael Sonnabend
Leiter der Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeit
Tel.: 0201 8401 – 181
E-Mail: michael.sonnabend@stifterverband.de
Professor Jürgen Baumert
Foto: Doris Poklekowski
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik
überregional
Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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