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Wissenschaft
Beim Wissenschaftsmarkt der Universität Heidelberg am 8. Juni auf dem Universitätsplatz wird zum ersten Mal ein neuartiger Simulator für endoskopische Operationen an der Harnblase, dem Harnleiter und der Niere der Öffentlichkeit vorgestellt - Besucher haben die Möglichkeit, selbst eine Blasenspiegelung an dem Simulator durchzuführen
An der Urologischen Universitätsklinik in Mannheim - die akademisch zur Universität Heidelberg gehört - wurde in den letzten zwei Jahren ein bislang einzigartiges Computersystem entwickelt. Mit diesem System, das aus einem Computer mit Bildschirm und spezieller Software sowie einem Patiententorso und endoskopischen Instrumenten besteht, ist es möglich, Operationen unter realitätsnahen Bedingungen durchzuführen und zu trainieren. An diesem Simulator können endoskopische Operationen von Nieren- und Harnleitersteinen mittels Laser simuliert und live voroperiert werden. Auf diese Weise können sehr realitätsnahe Einblicke in den menschlichen Körper gewonnen werden. Mit dem Motto "Operationen zum Anfassen" dürfen die Besucher unter Anleitung eines erfahrenen Urologen den Apparat mittels einer simulierten Blasenspiegelung selbst kennen lernen.
High-Tech setzen auch die Ärzte des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim in Kooperation mit dem Universitätsklinikum in Mannheim ein, um zu verhindern, dass der Mensch vorzeitig beim Pathologen landet. Professor Singer zeigt auf dem Wissenschaftsmarkt die Geschichte des Alkohols und klärt über Alkoholfolgekrankheiten auf.
Alkohol wird schon seit Jahrtausenden getrunken. Darstellungen auf Gefäßen, Malereien sowie Inschriften geben Auskunft über die Zubereitung alkoholischer Getränke als auch über ihre erwünschten und unerwünschten Wirkungen. Dementsprechend ist es eine uralte Erkenntnis, dass Alkohol auch die Ursache von Krankheit und Unheil ist und nicht nur als Ausdruck für Lebensfreude und Gesundheit verherrlicht wurde. "Langfristige Organschäden können auch durch moderaten Alkoholkonsum entstehen", erläutert Singer. In 15 Prozent der Fälle kann dies sogar zu Abhängigkeit führen, wobei das Ausmaß der organischen Folgeschäden bislang unterschätzt wird. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind 20 Gramm Alkohol in der Woche für die Frau und die doppelte Menge für den Mann unbedenklich. Das entspricht etwa einem halben beziehungsweise einem ganzen Liter Bier. Alles darüber hinaus kann schädlich sein.
Das Spektrum der durch Alkoholabhängigkeit, -missbrauch und -konsum verursachten Organerkrankungen ist breit, und laut aktueller Krankenhausstatistik werden in Deutschland jährlich 19 Milliarden Euro für alkoholbedingte Krankheiten und Sterblichkeit aufgebracht. Für die frühe Erkennung von Risikogruppen und die Vorbeugung von Alkoholmissbrauch sowie für therapeutische Maßnahmen ist das bessere Verständnis der molekularen Ursachen der alkoholbedingten Organschäden notwendig. Das soll durch entsprechende Forschungsvorhaben erreicht werden. Andererseits sollen mit Hilfe neuer diagnostischer Methoden Alkoholfolgeschäden früher erkannt werden.
Tiefe Einblicke in den Menschen mittels modernster Technik gibt die neue diagnostische Methode der Kapsel-Video-Enteroskopie. Mit Hilfe einer Kamera-Kapsel, welche der Patient schluckt, sollen insbesondere Veränderungen der Darmschleimhaut aufgespürt werden. Videofilme über diese Methode erläutern den Besuchern auf dem Wissenschaftsmarkt, wie es geht.
Georg Sposny
Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse/index.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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