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10.06.2002 12:35

Bund fördert Ausbau der Allgemeinmedizin an der Universität Göttingen

Rita Wilp Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

    Bundesweit einzigartige Förderung der allgemeinmedizinischen Forschung als Beitrag zu einer verbesserten medizinischen Versorgung in der Praxis

    (ukg) Die Abteilung Allgemeinmedizin des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen hat im Rahmen des Förderschwerpunktes "Forschung in der Allgemeinmedizin" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit anderen Einrichtungen des Bereichs Humanmedizin und Kooperationspartnern aus der Wirtschaft Mittel in Höhe von etwa 1,9 Millionen Euro eingeworben. Das BMBF fördert sowohl die Einrichtung als auch die Erweiterung von allgemeinmedizinischen Abteilungen an medizinischen Fakultäten deutscher Hochschulen. Die Abteilung Allgemeinmedizin der Universität Göttingen ist deutschlandweit die einzige Einrichtung, die Förderungsmittel zum Ausbau eines bereits bestehenden Lehrstuhls für Allgemeinmedizin erhält. Im Mittelpunkt steht das Projekt "Medizinische Versorgung in der Praxis (MedViP)". "MedViP untersucht zentrale Probleme der allgemeinärztlichen Versorgung mit dem Ziel, dem Hausarzt patienten- und praxisgerechte Hilfen für seine tägliche Arbeit an die Hand zu geben", sagte Professor Dr. Michael M. Kochen, MPH, FRCGP, Inhaber des Göttinger Lehrstuhls für Allgemeinmedizin und Leiter des Projekts. Anhand häufiger Behandlungsanlässe (Asthma, Harnwegssymptomatik, Herzinsuffizienz) sollen die einzelnen Teilprojekte Modelle der Zusammenarbeit von klinischen und theoretischen Abteilungen, nicht-universitären Krankenhäusern und niedergelassenen Allgemeinärzten entwickeln.

    Die Teilprojekte befassen sich im einzelnen mit den folgenden Fragestellungen:

    1. Wie kann die Qualität der Behandlung von Patienten mit Asthma bronchiale oder chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen anhand objektiver Befunde und aus der Sicht des Patienten am besten beurteilt und verbessert werden?

    2. Welche Bedeutung haben genetische Merkmale ("Polymorphismen") für den Krankheitsverlauf und das therapeutische Ansprechen bei Patienten mit Asthma bronchiale oder chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen?

    3. Wie lassen sich Leitlinienempfehlungen (am Beispiel der Leitlinie 'Brennen beim Wasserlassen') am besten in den Praxisalltag einbinden und an die Bedürfnisse des Patienten und des Praxisalltags anpassen?

    4. Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Klinik und Hausarzt bei der Versorgung von Patienten mit Herzinsuffizienz optimiert werden, und wie lässt sich die Früherkennung dieser schweren Erkrankung verbessern?

    Anhand dieser exemplarischen Fragestellungen soll MedViP Perspektiven für eine hausärztliche Versorgung in Deutschland schaffen, die

    * sich an den Bedürfnissen der Patienten orientiert,
    * Übergänge zwischen stationärer und ambulanter Versorgung erleichtert,
    * neue wissenschaftliche Erkenntnisse rascher nutzbringend umsetzen hilft.

    Mit diesem Projekt wird ein wichtiger Beitrag zur medizinischen Versorgung in Deutschland insgesamt geleistet, die unter dem Druck von Einsparungen und Ärztemangel gerade im ambulanten Bereich enormen Belastungen entgegen sieht.

    Die Förderung allgemeinmedizinischer Forschungsprojekte sei auch Ausdruck des politischen Willens, der Allgemeinmedizin an den Universitäten eine Stellung einzuräumen, die sie in vielen europäischen Ländern bereits habe, so Professor Kochen. Die inzwischen beschlossene Novellierung der ärztlichen Approbationsordnung werte die Allgemeinmedizin in Studium und Lehre auf.

    Neben der Abteilung Allgemeinmedizin sind in Göttingen die Abteilungen Kardiologie und Pneumologie, Klinische Chemie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinische Pharmakologie und das Methodenzentrum Sozialwissenschaften sowie der Lehrbereich Allgemeinmedizin der Universität Freiburg und außeruniversitäre Kooperationspartner an dem Projekt beteiligt und bauen damit ein übergreifendes Forschungsnetzwerk auf. Die Förderungsdauer beträgt maximal sechs Jahre, nach drei Jahren erfolgt eine Zwischenbegutachtung.

    Weitere Informationen:
    Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin
    Abt. Allgemeinmedizin
    Prof. Dr. Michael M. Kochen, MPH, FRCGP
    Humboldt Allee
    37073 Göttingen
    Tel.: 0551/39 - 26 38
    e-mail: mkochen@gwdg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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