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Wissenschaft
Bochum, 22.11.1996 Nr. 215
Zurueck zum Urknall - Von Lekanen, Nano-Chips und improvisierter Musik
Esser-Stiftung vergab mehr als 70.000 DM an RUB-Doktoranden
Auf dem Weg zurueck zum Urknall befindet sich der Bochumer Dipl.-Physiker Joerg Schaldach: Er versucht mit seinen Berechnungen, Rueckschluesse auf die bislang selbst in Beschleunigerexperimenten noch nicht gemessene Masse des sogenannten Higgs-Teilchen zu ziehen. Sollten seine Berechnungen klappen, koennte das Verstaendnis unser Kosmologie, insbesondere der Zusammenhang von Materie und Antimaterie im Weltraum zum Zeitpunkt des Urknalls besser verstanden werden. Um seine Arbeiten zu Ende fuehren zu koennen, erhielt er vor wenigen Tagen aus den Haenden von NRW-Wirtschaftsminister und Vorsitzenden der Gesellschaft der Freunde der RUB (GdF), Wolfgang Clement, sowie dem Vorsitzenden der Sparkasse Bochum und Stellvertretenden Vorsitzenden der GdF, Fritz Bahlo einen von insgesamt sechs Stipendien aus der Guenter und Wilhelm Esser-Stiftung.
Grosse Themenvielfalt gefoerdert
74.400 DM Stipendien schuettet die Stiftung 1996/97 aus, um jungen Doktoranden der RUB den Abschluss ihrer Dissertationsvorhaben zu ermoeglichen, und die Vielfalt der gefoerderten Themen repraesentiert einen kleinen Ausschnitt der Foerderungstatigkeit der Stiftung. Bei der diesjaehrigen Preisuebergabe fand eine Premiere statt: Erstmals war das komplette Rektorat der RUB mit dem vollstaendigen Vorstand der GdF zusammengekommen, um den Erlaeuterungen der Preistraeger zu lauschen.
Alltag in der Antike
Unter den Preistraegern war die Archaeologin Gundula Luedorf, M.A., die erstmals die Formen der allzu lange vernachlaessigten Gebrauchskeramik in der Antike erforscht. Sie vermutet in Athen eine zentrale Produktionsstaette fuer Lekanen, also antiken Schuesseln, und Bienenkoerbe, aus der der Mittelmeerraum beliefert wurde. Aus Formen des Gebrauchsgeschirrs versucht sie, Aspekte des antiken Alltags zu erfassen.
Improvisierte Rhythmen
Mit Tondokumenten ganz anderer Art hat Thorsten Walter, M.A., zu tun: Der Bochumer Musikwissenschaftler widmet sich der improvisierten Musik. Ihm geht es darum, aus den Improvisationen von Franco Evangelisti und der Gruppe Nuova Consonanza Konsequenzen fuer die kompositorische Entwicklung in der Musik der 1950er und 60er Jahre zu erklaeren.
Heisse Chips
Computerchips werden immer leistungsfaehiger und immer kleiner; sie erreichen inzwischen Nano-Groessen (nano=millionstel Millimeter). Je kleiner sie aber werden, desto schwieriger ist es, die Waermeentwicklung in den Griff zu bekommen. Mit diesem Ziel erforscht der Dipl.-Physiker Jochen Bolte den Waermetransport und die thermischen Eigenschaften.
Warme und kalte Wirbel
Mit Wirbeln haben dagegen der Dipl.-Chemiker Thomas Wurzel und der Dipl.-Maschinenbauer Werner Froehlingsdorf zu tun. Waehrend Wurzel die blasenbildenden Wirbelschichten fuer die Oxidation von Methan zu Synthesegas (CPO) zu optmieren versucht, um die Kosten fuer die Katalysatorbeschaffung zu verringern, simuliert Froehlingsdorf Wirbelschichten, um die Ursachen der Energietrennung bei Kaltlufterzeugung zu verstehen und berechnen zu koennen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Maschinenbau, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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