idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.08.2012 14:03

Arktis 2012: Neue Rekordschmelze im September erwartet

Birgit Kruse Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hamburg

    Eisforscher vom KlimaCampus, Universität Hamburg, prognostizieren für September die geringste jemals gemessene Eisbedeckung. Mit 4,1 Millionen Quadratkilometern würde die Fläche sogar noch das Rekordminus von 2007 (4,3 Mio. km²) deutlich unterschreiten. Im vergangenen Jahr lagen Lars Kaleschke und sein Team mit ihrer Prognose exakt richtig.

    Die Arktis als „Frühwarnsystem“ des Klimawandels macht sich erneut deutlich bemerkbar: Meereis-Experte Lars Kaleschke vom KlimaCampus, Universität Hamburg, erwartet im September, zum Zeitpunkt des jährlichen Minimums der Eisbedeckung in der Arktis, eine Fläche von nur noch etwa 4,1 Millionen Quadratkilometern. Dies wäre der geringste Wert seit Beginn der Satellitenmessungen in den 1970er Jahren.

    Forscher aus aller Welt beteiligen sich alljährlich am so genannten Sea Ice Outlook, in dem sie mit unterschiedlichen Methoden das verbleibende Eisminimum abschätzen. Mit einer statistischen Prognose basierend auf aktuellen Satellitendaten traf das KlimaCampus-Team diesen Wert im vergangenen Jahr auf eine Nachkommastelle genau - die Eisfläche war auf 4,6 Mio km² geschmolzen.

    Auffallend waren bereits die Ereignisse der vergangenen Monate. Der Petermann-Gletscher kalbte einen gigantischen Eisblock, während die Eisoberfläche Grönlands beinahe komplett antaute. Zurzeit fegt ein außergewöhnlich starker Sturm über die Arktis, der die Entwicklung noch kurzfristig beeinflussen kann: „Wenn der Sturm das Eis auseinandertreibt, würde die bedeckte Fläche auf den ersten Blick wieder größer erscheinen. Öffnungen, die dabei entstehen, könnten jedoch das Schmelzen anschließend beschleunigen“, sagt Kaleschke. Denkbar wäre auch, dass durch die Bewegung im Eis wärmeres Wasser aus tieferen Schichten nach oben gelangt. Dadurch könnte die Unterseite des Eises schneller abschmelzen, so der Eisforscher, und das September-Minimum noch extremer ausfallen als schon erwartet.

    Für Rückfragen:

    Dr. Lars Kaleschke
    CliSAP Exzellenzcluster
    E-Mail: lars.kaleschke@zmaw.de
    KlimaCampus, Universität Hamburg

    Alexander Beitsch
    CliSAP Exzellenzcluster
    Tel.: 040-4 28 38-61 04
    E-Mail: alexander.beitsch@zmaw.de
    KlimaCampus, Universität Hamburg

    Ute Kreis
    CliSAP Öffentlichkeitsarbeit
    Grindelberg 5
    Tel.: 040-4 28 38-45 23
    E-Mail: ute.kreis@zmaw.de
    KlimaCampus, Universität Hamburg


    Weitere Informationen:

    http://www.klimacampus.de/clisap.html


    Bilder

    Meereis-Bedeckung am 6. August 2012 im Vergleich zu den Vorjahren. Die rote Linie zeigt den Mittelwert der Eisausdehnung der Jahre 1992-2006 im August.
    Meereis-Bedeckung am 6. August 2012 im Vergleich zu den Vorjahren. Die rote Linie zeigt den Mittelw ...
    Grafik: UHH/KlimaCampus/Kaleschke
    None

    Eisbedeckung der Arktis seit 1972 (September-Minimum) - Monatsmittelwerte von 1972 bis 2011 und Prognose für September 2012. Die grüne Kurve zeigt eine gleichmäßige Abnahme der Eisbedeckung. Genauer beschrieben wird die derzeitige Entwicklung aber durch die rote Kurve, welche seit 2005 eine beschleunigte Abnahme der Eisbedeckung zeigt.
    Eisbedeckung der Arktis seit 1972 (September-Minimum) - Monatsmittelwerte von 1972 bis 2011 und Prog ...
    Grafik: UHH/KlimaCampus/Kaleschke
    None


    Anhang
    attachment icon Bildinformationen

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geowissenschaften, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).