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Wissenschaft
Wissenschaftler machen detaillierte Vorschläge zur Neuordnung der Koordinierung
Bad Neuenahr-Ahrweiler, 27.8.2012. – Jüngste Vorkommnisse in der Transplantationsmedizin haben gezeigt, dass die Organisation der Organspende in Deutschland dringend reformbedürftig ist. Die tiefere Ursache für die beklagten Manipulationen von Labordaten ist einerseits der eklatante Mangel an Spenderorganen, der die Position auf der Warteliste buchstäblich zu einer Sache von Leben und Tod werden lässt, und andererseits das weitgehend geschlossene und intransparente System der Transplantationsmedizin.
Die Publikation „Organmangel. Ist der Tod auf der Warteliste unvermeidbar?“ der Europäischen Akademie greift diese Problematik auf und gibt detaillierte Handlungsempfehlungen: Die interdisziplinäre Gruppe von Wissenschaftlern aus den Fachbereichen Medizin, Recht, Ökonomie und Philosophie geht den Ursachen des Organmangels auf den Grund und zeigt Wege zu seiner Behebung auf. Die Studie ist das Ergebnis einer interdisziplinären Forschungsarbeit der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH.
Im Fokus der Untersuchung steht die postmortale Organspende. Entscheidende Faktoren, die zur Erhöhung des Organaufkommens führen können, sind die Beteiligung der Krankenhäuser an der Erkennung potentieller Organspender, die Koordinierung der Organspende und die Erlaubnis einer Organentnahme durch Spender oder Angehörige. Es werden Strategien aufgezeigt, diese Faktoren positiv zu beeinflussen. Sie reichen unter anderem von einer besseren Refinanzierung der Krankenhäuser über eine Aufhebung des Monopols der Koordinierungsstelle bis zur Einführung der Widerspruchslösung.
Veröffentlichung:
F. Breyer, W. van den Daele, M. Engelhard, G. Gubernatis, H. Kliemt, C. Kopetzki, H. J. Schlitt, J. Taupitz: Organmangel. Ist der Tod auf der Warteliste unvermeidbar?, Springer-Verlag, Berlin, 2006, ISBN 3-540-33054-2
Auszug aus der Studie:
http://www.ea-aw.de/fileadmin/downloads/Projektgruppen/organmangel-auszug.pdf
Weitere Informationen:
www.ea-aw.de/projektgruppen/projektuebersicht/organspende.html
Ansprechpartnerin:
Dr. Margret Engelhard
Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH
Telefon: +49 (0) 2641 973-305
margret.engelhard@ea-aw.de
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Über die Europäische Akademie Bad Neuenahr-Ahrweiler:
Die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler gGmbH wurde 1996 vom Land Rheinland-Pfalz und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) gegründet. Wissenschaftlich-interdisziplinäre Arbeitsgruppen widmen sich der Erforschung und Beurteilung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen für das individuelle und soziale Leben des Menschen und seine natürliche Umwelt. In wissenschaftlicher Unabhängigkeit führt die Akademie einen Dialog mit Wirtschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft. Damit will sie zu einem rationalen Umgang der Gesellschaft mit Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen beitragen. Weitere Informationen erhalten Sie über die Homepage www.ea-aw.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Medizin, Philosophie / Ethik, Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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