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19.06.2002 10:44

"Innovationsschwerpunkte in Gelsenkirchen"

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Projekt des Instituts Arbeit und Technik zeigt wirtschaftliche Potentiale und Entwicklungsmöglichkeiten in der Revierstadt auf

    Trotz des noch nicht ganz vollzogenen Strukturwandels und der sich daraus ergebenden Probleme gibt es in Gelsenkirchen eine große Anzahl innovativer Unternehmen, die zum Ausgangspunkt für eine neue wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung werden könnten. Stärken in den Bereichen Solarenergie, Grundstoffchemie, Wasserwirtschaft und in der Metallindustrie müssen zielgerichtet und mit langem Atem ausgebaut werden, um den Standort zu stärken. Die Wirtschaftsförderung in der ehemaligen Montanstadt wird aber auch künftig ein hartes Alltagsgeschäft sein. Das sind die Ergebnisse des Projektes "Innovationsschwerpunkte in Gelsenkirchen", das vom Institut Arbeit und Technik (IAT) jetzt nach gut einem Jahr Bearbeitungszeit abgeschlossen wurde.

    Ziel des Projektes war es, für Gelsenkirchen längerfristig ein eigenes, individuelles Profil zu entwickeln, das bereits ansässige Unternehmen am Standort hält und ihn für neue Unternehmen attraktiv macht. Im Frühjahr 2001 beauftragte das Referat für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung das IAT mit der Suche nach "Innovationsschwerpunkten in Gelsenkirchen", um die Ergebnisse als Grundlage für die weitere Arbeit nutzen zu können. Die zukünftigen Herausforderungen wurden ebenfalls von einigen engagierten Gelsenkirchener Unternehmern erkannt, die sich neben dem Land NRW finanziell an dem Projekt beteiligten.

    In Gesprächen mit ansässigen Unternehmern und zahlreichen anderen wirtschaftspolitischen Akteuren analysierten Dr. Dieter Rehfeld und Angelika Müller vom IAT die wirtschaftlichen Stärken der Stadt und identifizierten vier Bereiche, die für Gelsenkirchen von besonderer Bedeutung sind:

    An erster Stelle steht die Solarenergie mit dem Schwerpunkt Photovoltaik. In der Bundesrepublik nimmt das "Energieland NRW" bei den Regenerativen Energien eine führende Position ein, Gelsenkirchen spielt als Solarstadt eine wichtige Rolle. Seit Mitte der 90er Jahre haben sich verschiedene Unternehmen in Gelsenkirchen angesiedelt, die inzwischen weitgehend alle Bereiche von der Produktion bis zur Lehre abdecken. Die Konkurrenz ist jedoch groß. Daher ist es gerade jetzt wichtig, den Bereich der Solarenergie weiter voran zu treiben, um dem Ruf einer Solarstadt gerecht zu werden und das alte Image als Stadt der Hochöfen zu überwinden. Mit der Teilnahme an der "Solar-City-Initiative" - einer internationalen Initiative, bei der es darum geht, Ziele und Kriterien einer Solarstadt zu entwickeln und umzusetzen - wurde der erste Schritt in die richtige Richtung getan. Nun müssen die angedachten Vorhaben konsequent umgesetzt und weitere Ansiedlungen gefördert werden. Die direkten Beschäftigungseffekte sind zwar nicht hoch. Die Photovoltaik könnte jedoch eine Grundlage werden, um Gelsenkirchen insgesamt ein neues Image zu geben und so den Standort auch für andere Ansiedlungen attraktiv zu machen.

    Mit dem Schwerpunkt Petro- und Grundstoffchemie bildet Gelsenkirchen einen der zehn größten Standorte der Grundstoffchemie in Westeuropa. Die Zukunft der Chemischen Industrie in Gelsenkirchen ist jedoch von Entscheidungen beeinflusst, die kaum vorhersehbar sind. Notwendiger Handlungsbedarf wird durch die ChemSite-Initiative weitgehend kompetent abgedeckt.

    Die Wasserwirtschaft befindet sich zur Zeit durch Privatisierungen in einem tiefgreifenden Umbruch. In dieser Situation kann und sollte sich Gelsenkirchen - als Sitz des größten deutschen Wasserversorgers Gelsenwasser AG und einiger weiterer kompetenter Unternehmen aus der Wasserwirtschaft - auch international positionieren. Aktivitäten sind u.a. zu den Themen Entwicklung der Fläche Hafen Bismarck, Aufbau eines Dienstleistungsparks Wasser, Ausbau der Kompetenzen im Rohrleitungsbau, Verbesserung der Ausbildungsaktivitäten in diesem Bereich eingeleitet bzw. geplant. Eine zügige Umsetzung dieser Vorhaben ist nun notwendig, um neu entstehende Handlungsfelder schnell zu besetzen.

    Die Metallindustrie in Gelsenkirchen wird oft unterschätzt. Mit über 8.000 Beschäftigten bildet sie jedoch weiterhin einen wichtigen Wirtschaftsfaktor. Viele Bereiche der Metallindustrie verfügen über internationale Verflechtungen, Schwerpunkte bilden in Gelsenkirchen die Oberflächentechnik, die Verbindungstechnik, der Stahlbau und die Küchengeräteherstellung. Um die Metallindustrie am Standort zu fördern, wurden in Expertengesprächen Handlungsbedarf in den Bereichen Entwicklung eines gemeinsamen Leitbildes, Aufbau von Kooperationsstrukturen zur Stärkung von Einzelunternehmen und die Verbesserung des Flächenmanagements genannt.

    Für die Attraktivität Gelsenkirchens spielt außerdem der Ausbau der Rahmenbedingungen wie z.B. die Verbesserung der Lebensqualität des Standortes eine große Rolle, um Abwanderungen zu verhindern.

    Quintessenz der Untersuchung: Die Gelsenkirchener Wirtschaftsförderung kann an einer Reihe von Innovationsschwerpunkten ansetzen. Von Erfolg getragen wird sie dann, wenn sie zielgerichtet ist und mit einem langen Atem erfolgt. Hier muss eine Anzahl kleiner Schritte konsequent aufeinander aufbauen. Denn noch immer haftet Gelsenkirchen das alte Image der Montanindustrie an, neue Entwicklungen haben es schwer, wahr genommen zu werden. Aufgabe für alle untersuchten Branchen wird daher sein, die neu entstehenden Kompetenzen stärker nach außen zu präsentieren, um ein künftiges Profil der Stadt glaubwürdig zu vermitteln.

    Der Projektbericht steht in Kürze unter dem Titel:
    Angelika Müller, Dieter Rehfeld (2002): Innovationsschwerpunkte in Gelsenkirchen. Wirtschaftliche Wachstumsfelder und Strategien für ihre weitere Entwicklung. Projektbericht des Instituts Arbeit und Technik kostenlos zur Verfügung oder kann von den Internetseiten des Instituts herunter geladen werden.

    Für weitere Fragen stehen
    Ihnen zur Verfügung:
    IAT:
    Dr. Dieter Rehfeld
    Durchwahl: 0209-1707-268
    Angelika Müller
    Durchwahl: 0209/1707-174

    Stadt Gelsenkirchen:
    Pressesprecher Georg Oberkötter
    Durchwahl: 0209/169-2381

    IAT-Pressereferentin
    Claudia Braczko

    Munscheidstraße 14
    45886 Gelsenkirchen

    Tel.: +49-209/1707-176
    Fax: +49-209/1707-110
    E-Mail: braczko@iatge.de
    WWW: http://iat-info.iatge.de


    Weitere Informationen:

    http://www.gelsenkirchen.de
    www.solarstadt-gelsenkirchen.de
    www.innovation-gelsenkirchen.de
    www.stadtmarketing.de
    www.wipage.de
    www.chemsite.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    regional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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