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21.06.2002 00:00

Soll die EU die Eiweißpflanzenerzeugung intensiver fördern?

Margit Fink Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)

    Infolge des Verbots der Tiermehlverfütterung entstand eine Versorgungslücke bei Futtereiweißen in der EU. Um die Einfuhrabhängigkeit zu reduzieren wird ein Eiweißplan zur Steigerung der europäischen Eiweißproduktion mit Hilfe von entsprechenden Beihilfen gefordert. Dr. Friedrich Uhlmann von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) stellt die Diskussion auf eine neue Basis und nennt Argumente gegen den Eiweißplan.

    Der Selbstversorgungsgrad der EU bei in der Tierernährung eingesetztem Pflanzeneiweiß wird vielerorts mit 25 % angegeben. Diese Angabe bezieht sich aber ausschließlich auf verfütterte Nebenprodukte aus der Ölsaatenverarbeitung. Betrachtet man dagegen die Gesamtmenge an verfüttertem pflanzlichen Eiweiß, so liegt der EU-Selbstversorgungsgrad bei 78 %. Damit erhält die Diskussion eine neue Basis.

    Gegen die Einführung eines Eiweißplanes sprechen nach Ansicht von Dr. Friedrich Uhlmann folgende Argumente:

    1. Die geforderte Förderung des Ölsaaten- bzw. Eiweißfutteranbaues würde zu weiteren produktionsgebundenen Beihilfen führen, was mit den Regeln der WTO nicht ohne Weiteres vereinbar wäre. Zugeständnisse in den WTO-Verhandlungen wären die zwangsläufige Folge.

    2. Die Ausgestaltung und das Niveau der derzeitigen Produktionsbeihilfen für den Ölsaatenanbau, die auf der Blair-House-Übereinkunft beruhen, bieten bereits Konfliktstoff für die Handelspartner. Eine weitere Anhebung der Beihilfen würde das Konfliktpotential weiter erhöhen.

    3. Die Weltwirtschaftsordnung beruht auf Arbeitsteilung und einem möglichst ungestörten Welthandel. Nur so lassen sich komparative Kostenvorteile zur optimalen Entwicklung der Volkswirtschaft nutzen. Die marginalen Vorteile einer Erhöhung des Selbstversorgungsgrades rechtfertigen nicht die beihilfebedingten Haushaltsausgaben und volkswirtschaftlichen Kosten.

    Kontaktadresse:
    Dr. Friedrich Uhlmann
    Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)
    Institut für Marktanalyse und Agrarhandelspolitik
    Bundesallee 50
    38116 Braunschweig
    Tel: 0531 596 5314
    friedrich.uhlmann@fal.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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